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Sebastian Vettel hat sich nach starker Leistung mit Rang Vier im Titelrennen zurück gemeldet.

© dpa

Formel 1 in Monza: Vettels später Coup

Der Deutsche schiebt sich nach Problemen in Monza noch auf Platz vier und meldet sich im Titelrennen zurück. Fernando Alonso holt den Heimsieg für Ferrari vor Titelverteidiger Jenson Button und Felipe Massa.

Sebastian Vettel reckte die Faust in die Luft und jubelte, als er durchs Ziel fuhr. Dabei hatte der Sieger des Großen Preises von Italien die Linie längst vor ihm überquert. Doch mit einem sensationellen Pokerspiel hatte sich der deutsche Formel-1-Pilot noch auf Rang vier vorgeschoben und damit ein Highlight des Nachmittags gesetzt. Das andere war der von den Tifosi lautstark gefeierte Heimsieg des Ferrari-Fahrers Fernando Alonso vor dem Weltmeister Jenson Button im McLaren und Felipe Massa im zweiten Ferrari. Vettel zögerte seinen pflichtgemäßen Boxenstopp bis in die vorletzte Runde hinaus und kam dadurch von Platz sieben noch auf Platz vier. Weil Vettels Red-Bull-Teamkollege Mark Webber nur den sechsten Platz belegte und der bisherige WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton (McLaren) gleich nach dem Start durch einen Fahrfehler ausschied, fiel Vettel in der WM-Wertung zwar einerseits auf den fünften Rang zurück. Andererseits verkürzte er seinen Abstand auf die Spitze von vorher 31 Zählern auf jetzt nur noch 24. „Und das ist eigentlich entscheidender“, sagte Vettel. „Mein Rückstand ist jetzt weniger als ein Rennsieg.“ Neuer WM-Führender ist Webber mit 187 Punkten vor Hamilton (182) und Alonso (166), Vettel hat 163 Zähler.

Vettel verlor am Start einige Positionen, kam dann aber im Laufe der ersten Runde zumindest an seinem Teamkollegen Mark Webber vorbei. Ein bisschen seltsam waren dann die Vorgänge am Ende der 21. Runde: Vettel beklagte über Funk Motorenprobleme, fuhr in dieser Runde zwei Sekunden langsamer und Webber ging vorbei. Später stellte sich heraus, dass eine Bremse an Vettels Auto blockiert hatte. In den nächsten Runden fuhr der Deutsche dann wieder die gleichen Zeiten wie der Australier (siehe Interview).

„Sebastian ist ein klasse Rennen gefahren“, sagte Vettels Teamchef Christian Horner. Als vor ihm Nico Rosberg, Nico Hülkenberg und Webber an die Box gingen, blieb Vettel draußen, um die freie Fahrt zu nutzen, was ihm am Ende nach dem späten Pflichtstopp in der vorletzten Runde noch Platz vier brachte. „Die alten, weichen Reifen waren immer noch so schnell wie die neuen, harten der anderen hinter mir“, sagte Vettel.

So erwischte er sogar noch Nico Rosberg, der für Mercedes einen guten fünften Rang holte, während Michael Schumacher Neunter wurde. „Ich habe einmal einen Fehler gehabt, das war die Zeit, die mir dann am Ende auf Sebastian gefehlt hat“, so Rosberg.

Für Fernando Alonso war es ein rundum gelungenes Rennen. Nach seinem Boxenstopp quetschte er sich am zunächst führenden Button vorbei. „Es ist ein fantastisches Gefühl, hier zu gewinnen, vergleichbar nur mit meinem Heimsieg in Spanien 2006“, sagte der Spanier. „Dieser Erfolg macht uns zuversichtlich und gibt uns neue Motivation.“

Einen Unfall mit Verletzung gab es in Monza auch noch: Der Japaner Sakon Yamamoto war war nach dem Reifenwechsel einem Mechaniker übers Bein gerollt, weil er das Zeichen zum Losfahren erhalten hatte. Sein Team HRT muss 20 000 Dollar Strafe zahlen wegen „unsicherer Abfahrt aus der Box“. Der Mechaniker ist nach Teamangaben bei Bewusstsein. „Alles ist unter Kontrolle“, teilte der spanische Rennstall mit.

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