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Formel 1: Montoya siegt in Silverstone

Juan Pablo Montoya hat den Großen Preis von Großbritannien gewonnen. Fernando Alonso begnügte sich mit Platz zwei, baute seine WM-Führung aber trotzdem aus.

Silverstone (10.07.2005, 15:40 Uhr) - Während Rekordweltmeister Michael Schumacher im Ferrari am Sonntag beim Großen Preis von Großbritannien als Sechster einmal mehr mit dem Rennausgang nichts zu tun hatte, mied der Titelfavorit aus Spanien im elften Formel-1-Rennen des Jahres das Risiko und gewann trotzdem, da sein ärgster Rivale Kimi Räikkönen einmal mehr vom Pech verfolgt war. Der Finne wurde beim ersten Sieg von Montoya im McLaren-Mercedes nach erneut toller Aufholjagd lediglich Dritter. Ralf Schumacher im Toyota kam auf Rang acht und holte wenigstens einen WM-Punkt; Nick Heidfeld im BMW-Williams war als Zwölfter völlig chancenlos.

Drei Tage nach den Terroranschlägen in London wehten die Fahnen rund um den Traditionskurs, auf dem vor 55 Jahren das erste Formel-1-Rennen ausgetragen worden war, auf Halbmast. Die Sicherheitsvorkehrungen waren erhöht worden. Nach der britischen Nationalhymne wurde mit einer Schweigeminute der Opfer gedacht, dann wurden die Motoren gestartet.

Vor 100.000 Zuschauern erhöhte Alonso mit seiner von der Taktik geprägten Fahrt sein WM-Punktekonto auf 77 Zähler. Der Renault-Pilot liegt damit klar vor seinen Rivalen. Der siebenmalige Weltmeister Michael Schumacher (43) ist als Dritte schon 34 Punkte hinter Alonso und dessen Verfolger Kimi Räikkönen (51) im McLaren-Mercedes zurück. Ralf Schumacher (23) ist Neunter; Nick Heidfeld (25) liegt knapp vor seinem Landsmann.

«Der WM-Zug für Michael und Ferrari ist abgefahren. Der Titel wird zwischen Renault und McLaren, zwischen Räikkönen und Alonso ausgefahren», sagte Renault-Teamchef Flavio Briatore. Sein 23 Jahre alter Schützling Alonso profitierte in Silverstone einmal mehr von der Pechsträhne seines Rivalen Räikkönen. Wie schon beim letzten Grand Prix in Magny-Cours musste der Finne nach einem Motorwechsel von Platz zwölf starten. «Kimi hat nur zwei Punkte auf Alonso verloren. Alles bleibt offen», sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug.

Mit einem Blitzstart zog Montoya an WM-Spitzenreiter Alonso und dem ebenfalls vor ihm liegenden Button vorbei. Auch sein Teamkollege Räikkönen kämpfte sich bis auf Platz acht vorn. Der nach einem Fahrfehler in der Qualifikation nur von neun los gefahrene Michael Schumacher machte zwei Ränge gut, konnte auch seinen Bruder Ralf im Toyota überholen. Gleich zu Beginn der 60 Runden kam das Safety-Car auf die Strecke, da der Japaner Takuma Sato im BAR-Honda liegen geblieben war.

Auch nach den ersten Boxenstopps verteidigte Montoya seine durch das spektakuläre Startmanöver erkämpfte Führung. Schumacher dagegen fiel beim Halt sogar hinter Räikkönen zurück und hatte am Ende 75,3 Sekunden Rückstand hinter dem stolzen Sieger Montoya. Sein Teamkollege aus Finnland kämpfte mit dem Mute der Verzweiflung auf der 5,131 Kilometer langen Runde um seine WM-Chancen. Nach dem zweiten und letzten Boxenstopps der Spitzenteams wurde der 25-Jährige auf Platz drei gespült.

Montoya dagegen verteidigte seine Führung diesmal souveräner als noch beim ersten Auftanken und bog klar vor Alonso wieder auf die Strecke ein. Nach 308,355 Kilometer war der 29 Jahre alte Kolumbianer endlich am Ziel seiner Träume. Nach 1:24,29,588 Stunden feierte er seinen fünften Karriereerfolg und sicherte dem McLaren-Mercedes-Team wichtige Punkte im Kampf um die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft. Renault liegt in dieser Wertung mit 102 Punkten vor McLaren-Mercedes (87) und Ferrari (49). (Von Claas Hennig, dpa)

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