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Heidfeld   Schumacher

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Formel 1: Überraschung Heidfeld, Sündenbock Schumi II

Die Branche spekuliert über die deutschen Fahrer. Im Gegensatz zu Ralf Schumacher sitzt Nick Heidfeld wohl fest im Sattel.

Heidfeld möchte bleiben, doch BMW ziert sich noch. "Das ist im Moment nicht das dringendste Thema", sagte Motorsportdirektor Mario Theissen vor dem Großen Preis von Kanada. Vor dem 98. Formel-1-Rennen Heidfelds am Sonntag (19 Uhr/RTL und Premiere) in Montréal kündigte Theissen aber an: "Wir werden demnächst Gespräche führen."

Nick Heidfelds Fahrervertrag bei dem Überraschungsteam aus München läuft Ende der Saison aus. Der 30 Jahre alte Rennfahrer möchte ihn unbedingt verlängern. "Das Wichtigste ist, bei einem Top-Team zu bleiben. Mit BMW kann ich Weltmeister werden", sagte der im siebten Jahr in der Formel 1 fahrende Gladbacher.

Als Fünfter der WM-Fahrerwertung hat er großen Anteil daran, dass sich die Bayern als dritte Kraft in der Formel 1 hinter McLaren- Mercedes und Ferrari etabliert haben. "Ich denke, dass ich in diesem Jahr meinen Marktwert deutlich gesteigert habe", meinte Heidfeld.

Abgestürzter Hoffnungsträger

Dagegen geht im sechsten Jahr des Formel-1-Engagements für Toyota nicht mehr viel. Vor allem der hoch bezahlte Ralf Schumacher wird als Sündenbock gesehen, obwohl ihm Toyota-Präsident John Howett den Rücken gestärkt hat. Nur einen WM-Punkt hat der Deutsche bislang geholt, vier sein Teamkollege Trulli. Auch in der Qualifikation war der Italiener regelmäßig schneller unterwegs. Team-Duelle sind ein wichtiger Gradmesser für Leistungsfähigkeit.

Dabei begann alles vielversprechend. Im allerersten Rennen 2002 in Australien holte Toyota auf Anhieb einen Punkt. Als Ralf Schumacher 2005 als Hoffnungsträger kam, wurde das Team immerhin WM-Vierter mit 88 Zählern - 45 davon gingen auf das Konto des Deutschen. Auch im Vorjahr war der hoch bezahlte Starpilot der beste Punktesammler.

Schützenhilfe vom Landsmann

Für Nick Heidfeld, Nachfolger von Ralf Schumacher im BMW-Cockpit, ist "offensichtlich", dass sein Kollege im Moment mit dem Auto Probleme hat und damit nicht optimal zurechtkommt. "Auf der anderen Seite muss man sehen, dass er schon sechs Grand Prix gewonnen hat und schon sehr gute Rennen gefahren ist. Ich hoffe, dass es bei ihm bald wieder aufwärts geht." Auch für Rosberg ist der Fahrer nicht der Sündenbock: "Daran liegt es nicht."

Die Krise bei Toyota scheint hausgemacht. Personalwechsel auf wichtigen Positionen haben für Unruhe im Team gesorgt. Die Schlagkraft scheint zu fehlen. Ralf Schumacher will sich davon nicht aus der Ruhe bringen lassen. Mit Bruder Michael redet er "über so was schon, aber das ist bei uns kein abendfüllendes Thema. Ich konzentriere mich auf das Wesentliche." (mit dpa)

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