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Eintrach Frankfurt - Hamburger SV 1:1

© dpa

Frankfurt - Hamburg 1:1: Die Eintracht trotzt Tabellenführer HSV

Dass die Partie gegen den als Tabellenführer angereisten Hamburger SV die Topbegegnung des 6. Spieltages sein würde, hätte vor der Saison niemand erwartet. Doch so war's heute in Frankfurt und die Eintracht schlug sich beim 1:1 erneut gut.

Eintracht-Trainer Michael Skibbe sagt zwar, dass ihn der gute Saisonstart „nicht überrascht hat, weil die Mannschaft Potenzial hat und gut Fußball spielen kann“. Dass die Hessen aber bereits ein Spitzenteam sind, wollte der im Gegensatz zu seinem Vorgänger Friedhelm Funkel selbstbewusst in seinen Aussagen auftretende Coach allerdings noch nicht sagen. So war die Partie vor 51 500 Zuschauern in der ausverkauften Frankfurter Arena gestern auch ein Leistungstest für die Gastgeber, den sie beim 1:1 (1:1) bestanden und zeigten, dass sie zumindest auf dem Weg zu einem Spitzenteam sind. Marco Russ traf für Frankfurt, Zé Roberto hatte den HSV in Führung gebracht.

Schon vor der 0:3-Pleite der Hamburger in der Europa League am Donnerstagabend bei Rapid Wien hatte Skibbe forsche Töne angeschlagen. Auch gegen den bis dahin ebenfalls noch ungeschlagenen HSV wolle sich sein Team nicht verstecken, „sondern so offensiv und so frech wie möglich auftreten. Die Leute im Stadion sollen sagen: Hey, das ist die Eintracht“, hatte Skibbe gesagt. In seiner Startformation hatte der Frankfurter Trainer gegenüber dem 2:0-Auswärtserfolg in Freiburg den im Breisgau schwachen Mittelfeldmann Zlatan Bajramovic durch Angreifer Nikos Liberopoulos ersetzt. Skibbe ließ sein Team sogar mit drei Spitzen stürmen, während der Brasilianer Caio bis zur 60. Minute erneut nur auf der Bank saß.

Auch Skibbes Kollege Bruno Labbadia hatte eine Änderung vorgenommen, so dass Rechtsverteidiger Guy Demel für Innenverteidiger David Rozehnal in die Mannschaft rückte und Jerome Boateng in der Zentrale verteidigte. Dort wurde der U-21-Europameister neben Joris Mathijsen 30 Minuten lang wenig gefordert, weil der Eintracht eine klare Linie in ihren Aktionen fehlte und viele Pässe nicht ankamen, so dass die Frankfurter Fans oft aufstöhnten.

Der schwache Auftakt könnte auch daran gelegen haben, dass die Partie nach acht Minuten mit einem Schock für die Hessen begonnen hatte. Torwart Oka Nikolov konnte einen umstrittenen Freistoß von Piotr Trochowski nur abklatschen, Mladen Petric leitete den Ball per Kopf zu Zé Roberto weiter, dessen haltbaren Kopfstoß der Eintracht-Keeper sich dann auch noch selbst ins Netz beförderte. Auf der Gegenseite hätte Frank Rost die Slapstickeinlage seines Kollegen beinahe noch getoppt, als er nach einem weiten Einwurf von Chris ausrutschte und dann den Ball gerade noch abwehren konnte. Nach einer halben Stunde flutsche ihm der Ball dann doch zum 1:1 durch die Beine, nachdem der aufgerückte Marco Russ nach einer Kopfballvorlage von Alexander Meier direkt abgezogen hatte. Weil Nikolov kurz vor dem Wechsel einen Schuss des auffälligsten Hamburgers Zé Roberto parieren konnte, gingen beide Teams in der immer besser werdenden Partie mit dem Remis in die Pause.

In der zweiten Hälfte lieferten sich beide Mannschaften – mit einigen Pausen – auch einen Schlagabtausch, der den Begriff Topspiel rechtfertigte. Dabei hätte der für den schwachen Marcus Berg eingewechselte und auffällig agierende Jonathan Pitroipa den HSV in Führung bringen können, doch der Angreifer verzog nach einem Missverständnis zwischen Innenverteidiger Aleksandar Vasoski und Russ ebenso wie Romeo Castelen kurz vor Schluss. In der Schlussminute köpfte Meier auf der Gegenseite noch knapp vorbei. So bleiben beide Teams weiter ungeschlagen

Jürgen Heide[Frankfurt am Main]

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