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Frankfurt - Wolfsburg 2:2: Neues Team, alte Sorgen

Meister Wolfsburg schafft in Frankfurt nur ein Remis, das dem angeschlagenen Trainer Armin Veh nicht wirklich weiterhilft.

Vermutlich hat auch Francisco Javier Garcia Sanz an diesem bitterkalten Nachmittag im Frankfurter Stadtwald sehr gefroren. Und doch hat sich der gebürtige Spanier, der dem mächtigen Aufsichtsrat des VW-alimentierten Deutschen Meisters VfL Wolfsburg vorsteht, offenbar sehr an einem 2:2 (1:1) bei Eintracht Frankfurt erwärmen können. Erstmals nach einem Pflichtspiel trat der 52-Jährige vor die Kameras und Mikrofone, um Entscheidendes kund zu tun: Er erteilte Armin Veh eine Jobgarantie für die Rückrunde, weil Sanz der elanvolle und leidenschaftliche Auftritt der Wolfsburger überzeugt hatte.

Die Mannschaft hat gezeigt, was sie kann. „Armin Veh steht als Trainer nicht zu Disposition. Es gibt keine Trainerdiskussion“, sagte Sanz. Nun gab also ein eher unbefriedigendes Remis durch Tore von Edin Dzeko und Josué für Wolfsburg sowie Maik Franz und Alexander Meier für Frankfurt den Ausschlag, dass Veh bleiben darf, was dessen Profis übrigens kollektiv begrüßten.

Auch zum Thema eines neuen Sportdirektors, nachdem die Entscheidungsträger für die Fußball GmbH ja angeblich seit Monaten schon fahnden und in dessen Zuge Namen wie Dieter Hoeneß und Horst Heldt fielen, bezog Sanz Stellung: „Ich glaube nicht, dass Armin Veh jemanden an seiner Seite braucht. Er ist Trainer, Geschäftsführer und Manager.“ Zwischen Sanz und Veh sind keine tiefen Risse erkennbar, die Kommunikation läuft durchaus rege und ehrlich ab, wie der Wolfsburger Coach mit einem Lächeln ausführte: „Unser Verhältnis ist sehr gut, wie es auch immer für mich ausgehen sollte.“ In dieser Aussage des gebürtigen Augsburger schwang sehr wohl das Wissen mit, 2010 nicht nur gute Spiele wie in Frankfurt, sondern auch bessere Ergebnisse liefern zu müssen.

Armin Veh nahm dazu in den Katakomben der tiefgekühlten Arena im Frankfurter Stadtwald den Statistikzettel in die Hand. „Solche Analysen interessieren eine halbe Stunde nach einem Spiel keinen mehr“, sagte der Trainer. „Es zählen die Punkte und der Platz in der Tabelle.“ Und da muss der VfL Wolfsburg in der Rückrunde ab dem 16. Januar 2010 kräftig zulegen, sonst helfen Armin Veh alle kurz vor dem vierten Advent ausgesprochenen Treueschwüre des Aufsichtsrates auch nicht mehr.

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