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Sport: Freiburgs Schlüsselfigur

Claus Vetter über Volker Finke, der seinen Verein nicht loslassen kann

Mal heimlich nachts in die alte Trainerkabine schleichen und kiebitzen, was der neue Trainer taktisch so vorhat? Oder nach Geschäftsschluss in der Geschäftsstelle einen Gratiskaffee trinken? So muss sich Volker Finke das vorgestellt haben, als er die Schlüssel von seinem alten Arbeitgeber, dem SC Freiburg, eingesteckt und trotz mehrfacher Aufforderung nicht herausgerückt hat. Finke hat wohl gedacht, der Klub lasse ihn schalten und walten wie die 16 Jahre zuvor. Doch nun hat der SC einfach die Türschlösser ausgewechselt. Er habe keine andere Möglichkeit gesehen, sagt Sportdirektor Dirk Dufner. Der Klub wolle „ganz sicher gehen“.

Volker Finke, eine traurige Freiburger Schlüsselfigur? Ja, das ist der 59 Jahre alte Fußballlehrer wohl. Verheißungsvoll begann seine Trainerkarriere, aus dem einstigen Zigarettenselbstdreher und seinem Spontiteam wurde schnell ein ernst zu nehmender Trainer eines soliden Bundesligisten. Zu Hochzeiten wollte sogar mal der FC Bayern etwas von Finke. Doch der konnte nie loslassen in Freiburg – bis heute. Nun muss er draußen bleiben. Der traurige Trainer, der seinen Klub verloren hat und darüber nicht hinwegkommt.

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