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Hamilton

© dpa

Freies Training: Hamilton schnellster auf dem Hungaroring

Der WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton hat das erste Freie Training in Ungarn dominiert. Aus deutscher Sicht gab es eine viel versprechende Vorstellung eines Youngsters.

WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton winkt auf dem Hungaroring der Hattrick. Der McLaren-Mercedes-Pilot fuhr im zweigeteilten Freien Training zum Großen Preis von Ungarn die absolute Bestzeit und untermauerte damit seine Ansprüche auf den dritten Sieg in Serie. Ferrari bestimmte am Freitag zwar den ersten Durchgang, war dabei aber fast eine halbe Sekunde langsamer. "Der Auftakt war gut und die Basis, die wir am ersten Tag gefunden haben, passt", sagte Mercedes-Motorsportchef zufrieden. Timo Glock landete als Bester des deutschen Formel-1-Quintetts auf Rang sechs.

Vorjahressieger Hamilton benötigte auf dem 4,381 Kilometer langen, winkligen und welligen Berg-und-Tal-Kurs bei Budapest bei seiner schnellsten Runde 1:20,554 Minuten. "Am Nachmittag fuhr ich erstmals mit den überarbeiteten Aerodynamikteilen. Die Balance des Autos hat sich damit spürbar verbessert", sagte er zufrieden. Im ersten Training war der 23 Jahre alte Vize-Weltmeister Vierter hinter seinem Teamkollegen Heikki Kovalainen. Der Finne, der 2009 weiter einen Silberpfeil steuert, belegte auch anschließend Rang drei hinter dem überraschend starken Nelson Piquet (Brasilien), der zuletzt mit seinem zweiten Platz beim Großen Preis von Deutschland für Furore gesorgt hatte.

Ferrari sieht Fortschritte

Felipe Massa hatte am Vormittag bei drückender Schwüle als Bestzeit 1:20,981 Minuten vorgelegt. Der Brasilianer war damit beachtliche 0,364 Sekunden schneller als sein Ferrari-Teamkollege und Titelverteidiger Kimi Räikkönen. Der Finne platzierte sich dafür am Nachmittag als Fünfter direkt vor Massa. "Wir sind besser als zuletzt in Hockenheim", sagte Massa. "Aber es ist schwierig, die Reifen zu verstehen." Räikkönen sagte: "Wir haben das Auto verbessert, aber McLaren-Mercedes ist noch schneller unterwegs."

Glock, der seinen spektakulären Hockenheim-Crash gut überstanden hat, war bei seinem sechsten Platz 1:21,931 Minuten unterwegs. "Am Vormittag lief es auf der schmutzigen Strecke gut für mich. Ich hatte kein Problem", sagte er. Danach kam der Toyota-Pilot aus Wersau auf Rang elf. Nick Heidfeld fuhr im BMW-Sauber im zweiten Training in 1:21,138 Minuten deutlich schneller, wurde dabei aber Siebter. "Für den letzten Versuch haben wir viel verändert und dies hat sich glücklicherweise als großer Schritt vorwärts erwiesen", sagte der Mönchengladbacher, der zum Auftakt den neunten Platz erreicht hatte.

Pech für Vettel

Nico Rosberg (Wiesbaden) belegte die Ränge 16 und 10; Force-India-Vertreter Adrian Sutil (Gräfelfing) landete zweimal auf Platz 18. Pech hatte Sebastian Vettel: Wegen Hydraulik-Problemen am Toro Rosso wurde er jeweils 20. und damit Letzter.

Vor dem elften Saisonlauf am Sonntag (Start: 14 Uhr/RTL und Premiere) liegt Hamilton in der Fahrer-WM mit 58 Punkten vor dem Ferrari-Duo Massa (54) und Räikkönen (51). Heidfeld (41) ist als Gesamtfünfter bester Deutscher.

Silberne Träume geplatzt

Derweil hat Rosberg das Kapitel McLaren-Mercedes vorerst abgehakt und konzentriert sich voll auf die schwierige Aufgabe mit seinem Team. "Ich habe für 2009 einen Vertrag mit Williams. Damit ist klar, für wen ich fahre", sagte er. Eigentlich wollten die Silberpfeil-Strategen den schnellen und smarten Sohn von Ex-Weltmeister Keke Rosberg schon in dieser Saison, scheiterten aber am Veto von Frank Williams. "Ich bereue nichts. Das würde mir nicht weiterhelfen", versicherte der Wunschkandidat, dass er den nicht zustande gekommenen Transfer zu dem Top-Team bestens verarbeitet habe.

Nachdem McLaren-Mercedes Kovalainen für das nächste Jahr bestätigt hat, muss er sogar mindestens bis 2010 warten, ehe sich eine neue Chance für einen Umstieg in das begehrte Cockpit ergeben könnte. "An meiner Situation ändert das nichts", reagierte Rosberg relaxt. Ferrari wäre eine weitere vielversprechende Variante. Aber das Talent mauert bei diesen Tabuthemen. "Ich bin sicher, meine Zeit wird kommen und ich werde mir Rad-an-Rad-Duelle mit Lewis liefern können", sagte Rosberg. "Manchmal dauert es auch etwas länger, bis man die Chance hat, zu einem guten Team zu gehen. Man muss Geduld haben."

Elmar Dreher[dpa]

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