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Regisseur und Retter. Bartlomiej Jaszka bewahrte die Füchse vor einem Remis.

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Füchse behaupten Tabellenführung: Jaszka zum Schachmatt

Die Füchse Berlin haben durch einen hart erkämpften 27:26 (16:14)-Erfolg gegen HBW Balingen-Weilstetten die Spitzenposition in der Handball-Bundesliga behauptet.

Kurz vor dem Ende fiel auch noch die Anzeigetafel aus, sie wurde durch ein verstaubtes Modell aus non-digitaler Vorzeit ersetzt. Dadurch geriet die chaotische Schlussphase eines zähen Handball-Spiels, das letztlich mehr als 100 Minuten dauern sollte, noch ein wenig unübersichtlicher als ohnehin schon. Der technische Defekt passte allerdings irgendwie zum Tag, den die Füchse Berlin gestern erlebten. „Bei uns hat nicht viel geklappt“, sagte Trainer Dagur Sigurdsson nach dem Duell gegen die HBW Balingen-Weilstätten am siebten Bundesliga-Spieltag. Vor 6579 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle stimmte zumindest das Ergebnis. Mit einem 27:26 (16:14)-Sieg gegen die Balinger verteidigten die Füchse die Tabellenführung. „Wer solche Spiele gewinnt, kann Deutscher Meister werden“, sagte Gäste-Trainer Rolf Brack. „In der Crunch-Time haben die Berliner mal wieder ihre große Qualität abgerufen.

Zunächst fand jedoch die Mannschaft des Taktik-Professors aus dem Schwabenland besser in die Partie, schnell führte sie mit 8:4. Da waren gerade einmal neun Minuten gespielt, und Silvio Heinevetter im Füchse-Tor hatte ausnahmsweise große Probleme, überhaupt irgendein Körperteil an den Ball zu bringen. Mit der Einwechslung von Petr Stochl kehrte ein wenig mehr Sicherheit in die Defensive der Berliner ein. Iker Romero glich zunächst für den Champions-League-Teilnehmer aus, (11:11) bis zur Pause übernahmen dann jene beiden Spieler, die seit Wochen in glänzender Form sind: Spielmacher Bartloniej Jaszka und Linksaußen Ivan Nincevic. Mit einer 16:14-Führung gingen die Berliner in die Kabine.

Nach der Pause schienen die Gastgeber dann zu enteilen (22:19/43.). „Wir haben es aber nicht geschafft, unseren Vorsprung professionell zu verteidigen“, sagte Sigurdsson. „Wir hätten das Spiel viel früher entscheiden müssen.“ Eine Vielzahl technischer Fehler gepaart mit großen Schwächen im Abschluss verhinderten dieses Szenario – und ermöglichten zugleich ein anderes: HBW-Coach Brack opferte in der entscheidenden Phase bei eigenem Ballbesitz seinen Torhüter, um eine automatische Überzahl-Situation zu schaffen. Daran hatten sich die Berliner in den Vorjahren bisweilen den Kopf zerbrochen, gestern nicht. „Gegen Rolf zu spielen hat immer etwas von einem Schachspiel“, sagte Dagur Sigurdsson anerkennend und mit einem Augenzwinkern. „Wir waren heute aber gut vorbereitet.“

Dass aus dem Patt dann doch noch ein Matt wurde, hatten die Füchse in erster Linie Bartlomiej Jaszka zu verdanken. Dem besten Spieler der Partie war es vorbehalten, die Entscheidung herbeizuführen. In Unterzahl agierend, wackelte der Pole in der Schlussminute beim Stand von 26:25 zwei Gegenspieler aus, sprang weit in den Kreis hinein und vollendete zum 27:25. Das letzte Tor der Partie ging im Jubel über den dritten Heimsieg der Saison komplett unter.

Ganz so schnell wollten die Beteiligten das Spiel dann aber auch nicht abhaken. „Wir werden uns bis Samstag gewaltig steigern müssen“, sagte Sigurdsson. Dann treten die Berliner in der Champions League beim FC Barcelona an. Seine Mannschaft habe „mehrfach bewiesen, dass sie dazu im Stande ist“. Sprach es, lächelte: „Alles gut.“

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