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Füchse Berlin: Die Ideen kehren zurück

Beim 30:32 gegen die SG Flensburg-Handewitt reicht es noch nicht zum Sieg - aber mit Regisseur Bartlomiej Jaszka haben die Füchse wieder mehr Format.

Berlin - Mit seiner Größe von 1,85 Meter zählt Bartlomiej Jaszka nicht zu den Riesen im Handball. Noch dazu als Rückraumspieler, aber der Pole bei den Füchsen Berlin soll das Team von der Mitte aus zuallererst auch führen. Dass der 25-Jährige sich dennoch nicht vor dem Sprungwurf aus der zweiten Reihe scheut, dabei, wie beim 30:32 am Sonntagnachmittag gegen die SG Flensburg-Handewitt auch erfolgreich ist, spricht für seine Qualität. „Seitdem er nach fast drei Monaten Verletzungsausfall wieder zurück ist, hat unser Spiel auch gleich wieder einen viel gefährlicheren Zuschnitt“, beschreibt Füchse- Trainer Jörn-Uwe Lommel den Wert des quirligen Regisseurs. Dass die Füchse trotz einer Niederlagenserie von acht Spielen nie über das Thema Bundesliga- Abstieg nachdenken mussten, schreibt Lommel „vor allem den Taten von ’Baba’ bei den Siegen gegen Nordhorn und Göppingen sowie dem Unentschieden in Hamburg“ zu. Im Umkehrschluss sieht der Trainer die Misserfolgsserie in erster Linie „in seinem langen Fehlen in der Rückrunde“ begründet, nachdem Jaszka das WM- Bronze mit Polen in Kroatien mit einer schweren Handverletzung bezahlen musste. Wie hoch die Wertschätzung für Jaszka bei den Füchsen ist, auf den längst auch andere Klubs aufmerksam geworden sind, drückt sich auch in seinem bis 2013 laufenden Vertrag aus. „Solch einen Spieler bindet man einfach länger“, sagt Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning. „Er bringt enormes Tempo ins Spiel, ist individuell stark und kann damit seine Nebenleute auch mitreißen.“ Hanning beschreibt damit den Idealtyp eines Spielmachers im modernen Handball.

So richtig wirksam kann ein solcher Spieler aber nur sein, wenn er neben sich Akteure hat, die mit seinen Ideen etwas anzufangen wissen. Und daran hapert es nun mal noch bei den Füchsen. Mark Bult (1,99 Meter) macht viel zu wenig aus seinen körperlichen Vorteilen, Michael Kubisztal ist zu inkonstant und Rico Göde (2,06 Meter) stagniert bestenfalls am Kreis. Und dennoch glaubt Lommel in dieser Saison immer noch an eine „Punktlandung“ mit den Füchsen, wie er es nennt. „Ich habe vor der Saison auf 30 Punkte getippt, und bei noch vier Spielen werden wir die auch holen“, sagt der zum Saisonende ausscheidende Coach. Die Zwei- Tore-Niederlage gegen Flensburg hat ihn darin bestärkt, „weil Jaszka langsam wieder zu alter Form findet“. Und mit Jaszka hatten die Füchse in der Hinrunde ihre große Zeit, von der sie bis heute zehren.

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