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Zum großen Wurf angesetzt: Der EHF-Pokal könnte in der nahen Zukunft der vorerst letzte mögliche Titel für die Füchse Berlin sein.

© dpa

Füchse Berlin: Die vorerst letzte Chance

Die Füchse Berlin haben das Finale im DHB-Pokal und somit auch die mögliche Titelverteidigung verpasst. Damit steigt der Druck, den europäischen EHF-Pokal zu gewinnen - aber auch die Chancen auf einen Finalsieg. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Christoph Dach

Vielleicht ist es sogar ganz gut, dass es so gelaufen ist. Dass die Füchse Berlin nicht im Finale um den DHB-Pokal am Sonntag mitspielen durften. Dass sie also ihren Titel, den ersten der Vereinsgeschichte, nach der Halbfinal-Niederlage gegen den SC Magdeburg nicht verteidigen konnten. Im vergangenen Jahr waren die Berliner schwer euphorisiert und mit Trophäe im Handgepäck vom Finalturnier aus Hamburg zurückkehrt. Eine Woche später, beim Finalturnier um den EHF-Pokal in Berlin, fehlten ihnen dann allerdings die letzten Prozente, um noch einen Titel im Europapokal draufzupacken.

Das ist die eine Sicht der Dinge. Die andere lautet: Obwohl die Füchse angesichts ihrer holprigen Saison in diesem Jahr bestimmt nicht als Favorit nach Hamburg gefahren sind, haben sie sich durch ihr Abschneiden schon gehörig unter Druck gesetzt. Ob die Spielzeit 2014/15, die letzte von Erfolgstrainer Dagur Sigurdsson, als erfolgreich oder höchst durchschnittlich in Erinnerung bleiben wird, entscheidet sich nun einzig und allein am kommenden Wochenende. Dann findet in der Max-Schmeling-Halle erneut das Finalturnier um den EHF-Pokal statt. Und obwohl das in dieser Deutlichkeit niemand im Verein einräumen wird: Im Grunde müssen die Füchse das Turnier daheim gewinnen, wenn sie ihrem eigenen, über die Jahre gewachsenen Anspruch und damit auch ihrer Wahrnehmung in der Sportmetropole Berlin genügen wollen.

Womöglich ist das Turnier sogar die vorerst letzte Chance der Berliner auf einen renommierten Titel. Im Sommer kommen nach sechs Jahren unter Sigurdsson bekanntlich ein neuer Trainer und fünf neue Spieler. Mindestens vier Profis, darunter arrivierte Kräfte wie Kapitän Iker Romero, werden den Klub verlassen. Es ist keine gewagte Prognose, dass die neue Mannschaft Zeit benötigen wird. Deshalb sollten die Berliner die Chance am nächsten Wochenende nutzen. Sie wird so schnell nicht wiederkommen.

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