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Paul Drux will sich an die eigene Nase packen.

© Kitty Kleist-Heinrich

Füchse Berlin: Eine Niederlage zur Unzeit

Die Füchse Berlin verlieren zuhause gegen den Tabellenletzten Bergischer HC und straucheln damit auch im Fernduell mit dem THW Kiel.

Es schien beinahe, als hätten sich die Profis der Füchse Berlin am Mittwochabend noch kurz abgesprochen, sozusagen zwischen Schlusssirene und Kabinengang. Faktisch war dafür aber keine Zeit, und doch ähnelten sich die Formulierungen. Ein einleitender Satz etwa war immer wieder zu hören, er lautete: Bei allem Respekt vor dem Gegner...

Bei allem Respekt vor dem Bergischen HC, der gemessen an seinen Verhältnissen einen herausragenden Abend erwischte, mussten sich Berlins Bundesliga-Handballer eingestehen: Das war mal nix gegen den alten und neuen Tabellenletzten, der beim 30:29-Sieg beide Punkte aus der Max-Schmeling-Halle mitnahm. „Ich habe keinen klaren Sieg erwartet, weil wir zuletzt drei Spiele in acht Tagen hatten“, sagte Trainer Velimir Petkovic, „aber ich habe einen Sieg erwartet.“ Rückraumspieler Paul Drux ergänzte sichtlich niedergeschlagen: „Wir dürfen die Schuld keinem anderen zuschieben und müssen uns an die eigene Nase packen.“

Die Niederlage war eine der größten Überraschungen im Verlauf der bisherigen Bundesliga-Saison – obendrein kam sie für die Füchse zur Unzeit. Mit guten Ergebnissen und einer kleinen Siegesserie seit Anfang Dezember hatten sie sich gerade erst in Stellung gebracht für ein womöglich interessantes Fernduell mit dem THW Kiel, der vor dem Spieltag mit lediglich zwei Punkten Vorsprung auf dem dritten Tabellenplatz lag – jenem Platz also, der am Saisonende zur Teilnahme an der Champions League berechtigt. Durch die erste Niederlage unter der Verantwortung Velimir Petkovics ist nun nicht nur der Abstand nach vorne größer geworden, sondern auch das Polster auf die Verfolger zusammengeschmolzen.

„Für eine Mannschaft mit großen Ambitionen kann es einfach nicht sein, dass wir in fast jedem Spiel 30 Gegentore kassieren“, sagte Petkovic, „das müssen wir schnellstens abstellen.“ Vor allem im Abwehrzentrum offenbarten die Füchse große Lücken und Probleme. „Wir sind ständig einem Rückstand hinterhergelaufen“, sagte Drux. Das führte schließlich dazu, dass die Berliner in der entscheidenden Phase in Hektik verfielen und sich so viele Fehler leisteten, dass diese für zwei Spiele genügt hätten.

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