zum Hauptinhalt
Barcelona im Herzen. Iker Romero wäre seinen alten Teamkollegen am liebsten aus dem Weg gegangen.

© dapd

Füchse Berlin: Romero trifft auf seine Freunde in Barcelona

Im zweiten Spiel in der Vorrunde der Champions League treffen die Füchse Berlin auf den FC Barcelona. Iker Romero, der Spanier in den Reihen der Berliner, wäre seinem Ex-Klub lieber aus dem Weg gegangen.

Ein Familienmitglied hat schon am Sonntag vorgespielt, der Name prangte in großen Lettern auf seinem Trikot. „Rutenka“ stand da geschrieben – einer der prominentesten Namen, die der Welthandball aktuell zu bieten hat. Bei jenem Spieler von Dinamo Minsk, dem Auftaktgegner der Füchse Berlin in der Champions League, handelte es sich allerdings um den kleinen Bruder des Superstars, um Dzianis Rutenka. Mit dem älteren, dem wahrhaftig großen Bruder Siarhei, haben es die Berliner nun heute, knapp eine Woche später, zu tun. Dem leichtesten Gegner in der Vorrundengruppe D folgt für die Füchse der mit Abstand härteste: der FC Barcelona (16.15 Uhr, live bei Eurosport).

Siarhai Rutenka ist nur einer von vielen großen Namen im Kader der katalanischen Weltauswahl. Raul Entrerrios, Albert Rocas, Arpad Sterbik – Iker Romero kennt sie alle. Acht Jahre hat der Edelreservist der Füchse vor seinem Wechsel nach Berlin für den spanischen Rekordmeister gespielt, in diese Zeit fielen zwei Siege in der Champions League und zahlreiche nationale Titel. Genau deshalb hätte Romero ein Wiedersehen mit seinem alten Klub auch am liebsten vermieden. „Barcelona hat mich groß gemacht“, sagt der 32-Jährige. „Ich trage den Verein im Herzen, habe viele Freunde da.“ Deshalb kann er sich mit der Vorstellung, gegen seinen Ex-Verein eine möglicherweise entscheidende Rolle zu spielen, auch so gar nicht anfreunden. „Am liebsten wäre ich Barcelona aus dem Weg gegangen“, sagt Romero, „so wie im vergangenen Jahr“. Da verabschiedeten sich die Spanier überraschend im Viertelfinale gegen die mittlerweile insolvente AG Kopenhagen, die Füchse zogen unterdessen ins Final-Four-Turnier ein. Das hat wiederum zu einer veränderten Wahrnehmung der Berliner geführt, sagt Romero. „In der spanischen Handball-Szene kennt man uns mittlerweile“, sagt er.

Und auch für das eigene Verständnis waren die Europapokalauftritte in der vergangenen Saison förderlich. Trainer Dagur Sigurdsson sagt selbstbewusst: „Wir können ein unangenehmer Gegner für jede Mannschaft sein, für Kiel, Madrid, und auch für Barcelona.“ Zumal die Berliner bei der Vorbereitung nicht nur auf die Hilfe von Iker Romero, sondern auch auf jene von Konstantin Igropulo bauen können. Der russische Rückraumspieler, den Manager Bob Hanning im Sommer aus Barcelona nach Berlin geholt hat, fällt gegen seinen Ex-Klub zwar verletzt aus. „Ich hätte ihn natürlich gern eingesetzt“, sagt Sigurdsson. „Aber wir gehen kein Risiko ein.“

Igropulos Beitrag besteht deshalb nur aus spieltaktischen Hinweisen, wobei Sigurdsson die Erfolgsformel seiner Mannschaft im Europapokal ohnehin vortrefflich vorbeten kann. „Wir müssen Füchse-Handball spielen“, sagt der Coach. „Harte Abwehr, sichere Angriffe - und unsere Torhüter, die müssen natürlich drauf sein.“

Zur Startseite