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Sport: Füchse setzen auf den Lerneffekt

Berlin - So schnell kann es gehen: Kaum haben die Füchse Berlin mit ihrem Unentschieden beim HSV Hamburg für neue Maßstäbe gesorgt, schon werden sie auch von einem Topteam wie demTHW Kiel sehr ernst genommen. „Ich habe sofort gespürt, dass der Meister sehr seriös auf uns eingestellt war“, schildert Trainer Jörn- Uwe Lommel, was er am Dienstagabend beim Auswärtsspiel empfand.

Berlin - So schnell kann es gehen: Kaum haben die Füchse Berlin mit ihrem Unentschieden beim HSV Hamburg für neue Maßstäbe gesorgt, schon werden sie auch von einem Topteam wie demTHW Kiel sehr ernst genommen. „Ich habe sofort gespürt, dass der Meister sehr seriös auf uns eingestellt war“, schildert Trainer Jörn- Uwe Lommel, was er am Dienstagabend beim Auswärtsspiel empfand. Die Aussage seines Kieler Kollegen Alfred Gislason, dass die Füchse durchaus in der Lage seien, auch beim THW zu punkten, war ein Indiz dafür. Kein Wunder also, dass der Rekordmeister und Champions-League-Teilnehmer mit 38:29 überzeugend gewann und den Füchsen ziemlich eindeutig ihre derzeitigen Grenzen aufzeigte.

Die Füchse Berlin spielen trotz einiger Achtungserfolge wie zuletzt in Hamburg noch nicht in der Liga, in der Kiel das Niveau bestimmt. „Es würde doch etwas nicht stimmen, wenn wir mit einem etwa um fünf Millionen Euro kleineren Etat gleichwertig wären“, erklärt Geschäftsführer Bob Hanning. Anlass zum Aktionismus gebe es aber nicht. „Wir werden uns keinen Europacupplatz mit teuren Spielern erkaufen“, sagt er und verweist auf Bundesligisten wie Magdeburg, Nordhorn oder Essen, die in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind. Er glaube – trotz der herben Niederlage in Kiel – an das Steigerungspotenzial der Spieler.

Zum Beispiel in der Deckung, in der Jörn-Uwe Lommel vor allem Kommunikationsdefizite ausgemacht hat. „Unter Stress stehen die Spieler oft falsch, da muss eben viel mehr gesprochen werden“, sagt er. Hinzu komme, dass Spieler wie Mark Bult, Christian Caillat oder Kjetil Strand, der sich in Kiel eine Achillessehnenreizung zuzog, ohnehin sehr angriffsorientiert seien. Das trifft auch auf den seit ein paar Spielen schwachen Michael Kubisztal zu, der vor allem zentrale Abwehraufgaben erfüllen soll. Die Abwehrarbeit bleibe der Schlüssel zum Erfolg. Lommel setzt auf den Lerneffekt eines Spiels wie dem in Kiel. „Abhaken, nach Hause fahren und aufs nächste Spiel vorbereiten“, sagt er. „Ich hoffe aber, dass sich der eine oder andere Gedanken macht, wie er beim THW aufgetreten ist.“

Am Dienstag können es die Füchse im Pokal gegen die SG Flensburg-Handewitt (19 Uhr, Horst-Korber-Zentrum) besser machen, auch wenn Strand vielleicht fehlen wird. Nach dem Spiel in Kiel hatte Lommel gesagt: „Wenn man hier eine kleine Chance haben will, müssen alle am Limit spielen, das war heute nicht der Fall.“ Nichts anderes wird auch in Berlin vonnöten sein. Die selbst gelegte Messlatte liegt hoch. Hartmut Moheit

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