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Sport: Für die Jungen gut genug

Neuendorf überzeugt in Herthas Regionalligateam

Berlin - Er schoss am Samstag den Ausgleich in der 80. Minute, und als er einen Tag später vom Platz ging, führte seine Mannschaft noch 1:0. Andreas Neuendorf spielte am Wochenende gleich für zwei Mannschaften von Hertha BSC. In der Bundesliga wurde er gegen den VfL Bochum (3:3) eingewechselt, für das Regionalligateam spielte er von Beginn an bei der zweiten Mannschaft von Borussia Dortmund (1:1).

Trotz zweier Remis darf er sich als Verlierer des Spieltags fühlen. Der 31 Jahre alte Publikumsliebling spielte zum ersten Mal in seiner neunten Saison bei Hertha für das U-23- Team, wie Hertha seine zweite Mannschaft nennt. „Wir waren mit seiner Fitness nicht zufrieden, er braucht Spielpraxis“, erklärt Trainer Falko Götz. Die bekommt er bei den Profis kaum. Wenn sich dort Spieler verletzen, setzt der Trainer in dieser Saison regelmäßig auf Spieler aus der zweiten Mannschaft. Als Gilberto im linken Mittelfeld ausfiel, vertraute Götz im Spiel darauf dem 19 Jahre alten Patrick Ebert. Erst danach durfte Neuendorf gegen Stuttgart von Beginn an spielen. Auch wenn er beim 2:2 an beiden Toren beteiligt war, konnte er nicht überzeugen. Es blieb sein einziger Einsatz in der Startelf. Der eigenwillige Berliner zeigt sich einsichtig: „Ich weiß, dass ich Nachholbedarf habe und mache Sonderschichten.“ Der Einsatz bei der zweiten Mannschaft sei normal, zumal er vor dem Bundesligaspiel am Samstag abgesprochen war. U-23-Trainer Karsten Heine war mit Neuendorfs Leistung und Einstellung „sehr zufrieden“. Läuferisch sei er „sehr stark“ gewesen. „Gerade für junge Spieler ist so ein erfahrener Spieler eine große Stütze“, sagt Heine.

Neuendorfs Vertrag läuft aus. Es ist fraglich, ob Hertha mit dem alternden Ersatzspieler verlängern wird. Möglich, dass Neuendorf eine neue Herausforderung sucht. Ein Karriereende bei der zweiten Mannschaft, wie es Andreas Schmidt vollzieht, schließt er aus. „Nächste Saison spiele ich dort nicht mehr“, sagt er. Ob er am Sonntag erneut in der Regionalliga gegen den VfB Lübeck antreten muss, hängt von seiner Einsatzzeit in Dortmund ab. Dort fährt er am Samstag wieder hin. Diesmal mit den Profis.

Stefan Tillmann

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