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Sport: Fußball am Fjord

Ein hübsches Hotel haben sie sich da in Oslo ausgesucht. Unten die Cafés, die Innenstadt, und wenn die Jungs die Balkontür öffnen, dann riechen sie das Meer.

Ein hübsches Hotel haben sie sich da in Oslo ausgesucht. Unten die Cafés, die Innenstadt, und wenn die Jungs die Balkontür öffnen, dann riechen sie das Meer. Der Fjord von Oslo, er ist so nah.

In Norwegen findet in diesen Tagen die Fußball-EM der U19-Jährigen statt. Auch die deutschen Spieler sollen einmal zu den Großen gehören. Sie sind die Zukunft. Wer sich als Jugendnationalspieler gegen England und Spanien durchsetzt, der hat gute Chancen, später bei einem Bundesligaklub einen gut bezahlten Profivertrag zu erhalten.

Natürlich ist das nicht ganz richtig. Die Spieler stehen bei den großen Vereinen unter Vertrag. Bayern München stellt zwei Nationalspieler, auch Schalke 04 und Borussia Dortmund. Aus Berlin sind Sofian Chahed und Malik Fathi angereist, zwei Abwehrspieler, die bei Hertha BSC in der Jugend kicken. Chahed saß vor einigen Wochen sogar schon bei den Profis auf der Ersatzbank.

Die Hoffnung aber, die kommt aus England. Moritz Volz und Sebastian Kneißl spielen in London: Kneißl beim FC Chelsea, Volz bei Arsenal. Die beiden gelten schon lange als die besten deutschen Fußballer in dieser Altersklasse. Vor drei Jahren wechselte Volz aus Gelsenkirchen nach London. Dort soll er angeblich 15 000 Euro verdienen. Und zwar monatlich. Volz hat sich dazu nie so richtig geäußert. Der 19-Jährige will Fußball spielen, hochklassig, professionell und hart. Neulich, beim Vorbereitungsspiel gegen den FC Bayern, da hat das der Münchner Santa Cruz gespürt. Bei einem Zweikampf mit Volz hat er sich die Bänder gerissen.

„Diese Reise ist kein Urlaub und auch keine Klassenfahrt“, sagt ein Sprecher des DFB. Und das hübsche Hotel? „Die Jungs wollen Profis werden. Sie arbeiten bei Profiklubs. Also werden sie auch wie Profis behandelt. Sie wissen aber, was von ihnen erwartet wird.“ In vier Jahren findet in Deutschland die WM statt. Die Spieler wären dann in einem guten Alter. Die A-Nationalmannschaft ist für die Jungs Perspektive. Mehr nicht. Trainer Uli Stielike sagt: „Die Spieler gehen doch zunächst einmal in die U 20, und dann in die U 21.

Am Montagabend spielt die Mannschaft gegen England (ab 18 Uhr live im Fernsehen auf Eurosport). „Das Spiel ist für uns richtungsweisend“, sagt Uli Stielike. „England zählt zu den Favoriten auf den EM-Titel.“ Am Mittwoch trifft seine Mannschaft auf Belgien, am Freitag auf Irland. Die Vorbereitung lief gut. Stielike hatte die Mannschaft eine Woche in einer Sportschule einquartiert. Und auch das Testspiel gegen die Bayern war gar nicht mal so übel. Die Jungs kassierten nur sechs Tore. André Görke

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