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Fußball: Das Übel an der Wurzel packen

Mathias Klappenbach rauft sich gemeinsam mit Romario die Haare.

Doping für die Haare“ hieß der Slogan eines einschlägigen Pflegeproduktes, mit dem auch während der Tour de France geworben wurde. Das sollte witzig sein. Funktionierte aber nicht, denn nur die wenigsten Männer empfinden den Verlust ihres Haupthaares als Spaß. Viele sind darüber so besorgt, dass sie wie der brasilianische Fußballer Romario zu Mitteln mit dem Wirkstoff Finasterid greifen. Der ist zwar nicht leistungssteigernd, aber verboten, weil er Dopingmittel verschleiert.

Was kann man dem armen Mann, der nun 120 Tage gesperrt wurde, raten? Viele Sportler bekommen vom Leistungsdruck Haarausfall, sagt der Hersteller des „Dopings für die Haare“ – in dem kein Finasterid enthalten ist. Der Wirkstoff hier ist Koffein, und obwohl man danach bei einer Haarprobe einen Wert aufweist, als habe man 70 Tassen Kaffee getrunken, ist das zunächst kein Problem. Denn Koffein steht seit 2004 nicht mehr auf der Dopingliste. Also „Doping für die Haare“, das kein Doping ist, als Ausweg für das große Männerleiden?

Nein, denn Dopingproben werden weiterhin haarspalterisch auch auf absurde Koffeinwerte untersucht, die zumindest dem Ruf schaden. Romario bleibt also nichts anders übrig, als sein Schicksal anzunehmen und auf Mitgefühl zu hoffen. Der französische Weltmeistertorwart Fabien Barthez hat seinerzeit auch immer ein Küsschen auf seinen Kahlkopf bekommen. Als gutes Maskottchen.

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