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Sport: Fußball-Nationalmannschaft: Japan kickt lieber gegen Italien

Kein WM-Test in Japan, viele Fragezeichen im Terminkalender: Mit einigen Hindernissen startet die deutsche Nationalmannschaft in die Weltmeisterschafts-Saison 2001/2002. Die Asien-Reise im November wird entgegen den festen Plänen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ohne das Spiel gegen Asienmeister Japan stattfinden, da der Mit-Gastgeber der WM-Endrunde vom 31.

Kein WM-Test in Japan, viele Fragezeichen im Terminkalender: Mit einigen Hindernissen startet die deutsche Nationalmannschaft in die Weltmeisterschafts-Saison 2001/2002. Die Asien-Reise im November wird entgegen den festen Plänen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ohne das Spiel gegen Asienmeister Japan stattfinden, da der Mit-Gastgeber der WM-Endrunde vom 31. Mai bis 30. Juni 2002 für den vorgesehenen Spieltermin am 7. oder 8. November überraschend Italien als Gegner verpflichtet hat. Damit reduziert sich nach derzeitigem Stand die Fernost-Reise des dreimaligen Weltmeisters nach Angaben von DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt auf die Begegnungen gegen Südkorea (11. November) und gegen Thailand (13. November).

"Es wird immer schwieriger", sagte Multifunktionär Schmidt, der die Verhandlungen mit den Länderspiel-Partnern führt. Seit Jahren sei das Prinzip des DFB für Auswärts-Auftritte klar: "Es gibt keine großen Antrittsgelder, dafür wollen wir die Rechte für Deutschland", sagte Schmidt. Auch wenn man sich beim Verband über Summen ausschweigt, wird in der Branche von rund 7 Millionen Mark gesprochen, die bei einem Freundschaftsspiel erlöst werden. So durfte der DFB für die ursprünglich auf zehn Tage festgesetzte Asien-Reise bei drei Spielen mit rund 20 Millionen Mark kalkulieren.

Das Problem ist, dass weltweit operierende Vermarktungs-Agenturen inzwischen auch nahezu allen kleineren Verbänden die Rechte abgekauft haben in der Hoffnung, gerade mit Spielen gegen Nationen mit den attraktivsten Fernsehmärkten den großen Reibach zu machen. Der DFB müsste die Rechte erst zurückkaufen, um sie dann dem eigenen Vertrags-Partner SportA (ARD/ZDF) übertragen zu können. Die Zeit drängt. "Wir müssen in den nächsten 14 Tagen die Reise unter Dach und Fach bringen", sagte Schmidt.

Die Asien-Reise kann allerdings ohnehin nur stattfinden, wenn sich Rudi Völlers Mannschaft als Gruppen-Erster für die Endrunde direkt qualifiziert. Als Zweiter der Europa-Gruppe 9 müsste Deutschland genau zu dieser Zeit zwei Ausscheidungsspiele bestreiten. Fest steht, dass die deutsche Mannschaft am 15. August mit einem Freundschaftsspiel in Budapest gegen Ungarn die Länderspiel-Saison eröffnet. Danach folgen die letzten zwei Qualifikationsspiele gegen England (1. September in München) sowie gegen Finnland (6. Oktober in Gelsenkirchen).

Sportlich herausragende Gegner fehlen Völler bisher, um sein Personal einer wirklichen Standortbestimmung vor der WM zu unterziehen. In der am Mittwoch mit dem Auswärtsspiel in Albanien abgeschlossenen ersten Saison von Teamchef Völler war der einzige hochkarätige Test das mit 0:1 verlorene Gastspiel bei Welt- und Europameister Frankreich, der allen die Augen öffnete. Damals rügte Torhüter Oliver Kahn die Planungen des DFB: "Wir haben in den letzten Jahren immer nur gegen so genannte schwache Mannschaften gespielt und viel zu wenig gegen die großen Teams." Dabei steht der DFB allerdings vor dem Problem, dass Gegner vom Schlage Brasilien kaum noch zu bekommen sind. Zurzeit bemühen sich Schmitt und seine Mitstreiter, für den 27. März 2002 in Deutschland um ein Testspiel gegen Argentinien, für den 17. April ist ein Spiel gegen Österreich, für den Mai ein weiteres gegen die USA geplant. Die jeweiligen Austragungsorte stehen allerdings noch nicht fest. Vor der WM-Endrunde würde die deutsche Mannschaft im Falle der Qualifikation kurz nach dem Bundesliga-Finale am 4. Mai in Süddeutschland (wahrscheinlich Herzogenaurach) mit der Vorbereitung beginnen. Zehn Tage vor dem WM-Start würde ein Trainingslager in Japan stattfinden.

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