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Sport: Fußball-Nationalmannschaft: Letzte Schicht vor dem Urlaub

Sebastian Deisler hat seinen außergewöhnlichen fußballerischen Fähigkeiten viel zu verdanken: Ruhm und Ehre, ein gutes Einkommen und im ganz speziellen Fall einen zusätzlichen Tag Urlaub. Sebastian Deisler, das hat Rudi Völler, der Teamchef der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gestern noch einmal gesagt, könnte seinem Alter nach theoretisch noch in der U-21-Nationalmannschaft spielen.

Sebastian Deisler hat seinen außergewöhnlichen fußballerischen Fähigkeiten viel zu verdanken: Ruhm und Ehre, ein gutes Einkommen und im ganz speziellen Fall einen zusätzlichen Tag Urlaub. Sebastian Deisler, das hat Rudi Völler, der Teamchef der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gestern noch einmal gesagt, könnte seinem Alter nach theoretisch noch in der U-21-Nationalmannschaft spielen. Das Team bestreitet erst am Donnerstag sein EM-Qualifikationsspiel in Albanien. Deisler wird dann längst wieder in Berlin sein.

Natürlich kann es sich Völler nicht erlauben, den 21-jährigen Deisler noch bei den Junioren mitwirken zu lassen. Der Berliner wird bei der A-Nationalmannschaft gebraucht und spielt bereits heute in der WM-Qualifikation gegen Albanien. Nach seiner Sperre übernimmt er wieder die Rolle des Spielmachers, in der sich am Sonnabend gegen Finnland der Dortmunder Lars Ricken vorübergehend versuchen durfte. "Ich bin nicht der neue Mittelfeldchef der Nationalmannschaft", sagte Deisler gestern. Doch nichts anderes wird von ihm erwartet. "Sebastian soll einfach Sebastian Deisler sein", sagte Rudi Völler. "Er weiß, was es heißt, in der Defensive zu arbeiten." Und genau das will der Teamchef gegen Albanien sehen, "eine Mannschaft, die sich bis zur Erschöpfung verausgaben wird". Deisler hat den Vorteil, dass "ich sozusagen ausgeruht bin".

Es war eine lange Saison, und die Begegnung in Tirana wird die letzte Anstrengung für die Nationalspieler sein, bevor es auch für sie in den Urlaub geht. Völler hat die Trainingsbelastung zuletzt auf ein Minimum beschränkt. Die Übungseinheit am Montagnachmittag fiel ebenso aus wie das Abschlusstraining auf deutschem Boden am Dienstag. Stattdessen stand die Aufarbeitung des Spiels in Finnland (2:2) auf dem Programm. Völler hat "einige Fehler angesprochen" und festgestellt: "Die Mannschaft ist gewillt, konzentriert." Auch während des freien Nachmittags am Montag blieben die meisten Spieler im Hotel, anstatt sich in der Umgebung zu vergnügen.

Eine konzentrierte Einstellung wird auch gegen die Albaner vonnöten sein. Die Fifa-Weltrangliste weist das Team zwar lediglich an Position 79 aus, und in der WM-Qualifikationsgruppe 9 liegen die Albaner mit nur drei Punkten auf dem letzten Platz; doch es gehört inzwischen zu den beliebtesten Allgemeinplätzen des Fußballsports, dass es keine kleinen und somit leichte Gegner mehr gibt. "Ich weiß, Sie können das nicht mehr hören", sagte Völler gestern. Aber: "Die Albaner haben eine sehr gute Mannschaft. Das wird eine ganz schwere Sache." Darauf deuten auch die Erfahrungen der jüngsten Vergangenheit hin: Seit dem 30. März 1983 haben die Deutschen zwar siebenmal in Folge gegen Albanien gewonnen, jedoch nie mit mehr als einem Tor Vorsprung. "Ich wäre froh, wenn es diesmal wieder so wäre", sagte der Teamchef.

Rudi Völler hat vor 18 Jahren in Tirana, beim Beginn dieser Serie, selbst mitgewirkt. Er war 23 und schoss beim 2:1-Sieg der Deutschen sein erstes Tor für die Nationalmannschaft. Völler erinnert sich, wie ihn die Atmosphäre im ausverkauften Stadion damals beeindruckt hat: "Das ist eine tolle Kulisse." So wird es auch heute sein. Trotzdem: Für Völler "sind wir sicherlich Favorit in diesem Spiel". Bayern Münchens Stürmer Carsten Jancker sagt, was alle denken: "Als Deutschland müssen wir da gewinnen."

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