zum Hauptinhalt
Fans des Zweitligisten Greuther Fürth fordern während des Spiels am Montag gegen Eintracht Braunschweig die Legalisierung von Pyrotechnik. Am Mittwoch gab der DFB eine unmissverständliche Antwort.

© dapd

Fußball und Pyrotechnik: Funktionäre gegen Fans: Fahrlässige Kommunikation

DFB und DFL haben mit ihrem Verbot von Pyrotechnik ein rigoroses Signal gesetzt. Trotzdem oder gerade deshalb stehen die Zeichen im Dialog mit den Fans nun auf Konfrontation.

Man muss davon ausgehen, dass es an diesem Wochenende in den Stadien brennen und qualmen wird. Dabei haben der Deutsche Fußball- Bund (DFB) und der Ligaverband (DFL) dem Einsatz von Pyrotechnik am Mittwoch eine endgültige Absage erteilt. Zuvor allerdings hatte der Verband den Eindruck erweckt, es gebe eventuell eine Aussicht, die in den Kurven heißgeliebten Bengalos teilweise zu legalisieren. Dass die Funktionäre jetzt auf das geltende Recht und die Verletzungsgefahr von Pyrotechnik verweisen, ist verständlich. Sie müssen sich aber vorwerfen lassen, viele Fans zumindest fahrlässig getäuscht zu haben.

DFL-Präsident Reinhard Rauball sagt, es habe „grundsätzlich nie die Bereitschaft gegeben, die Beschränkung zu lockern“. Er spricht von einem „ Kommunikationsfehler“. Eigentlich sollten die obersten Fußballchefs aber wissen, dass sie sich bei diesem sensiblen Thema keine Fehler erlauben dürfen. Niemand erwartet, dass Verband und Vereine Ultras oder anderen Fans Zugeständnisse machen, die andere Zuschauer, Ordner oder Polizisten gefährden – im Gegenteil. Sie tun gut daran, jede Änderung sorgfältig zu prüfen. DFB und DFL sollten es aber ernst nehmen, wenn sich deutschlandweit Fans zu einer Initiative wie „Pyrotechnik legalisieren!“ zusammenschließen. Und sie sollten Gesprächsangebote ernst meinen. Bei all diesen Fans haben die Funktionäre nun weiter an Vertrauen verloren.

Unter dem Druck der jüngsten Ausschreitungen mussten DFB und DFL reagieren. Sie haben sich für ein rigoroses Signal entschieden, das zeigt auch die Forderung nach dem Pokal-Ausschluss von Dynamo Dresden. Da jedoch die Kommunikation vor und während dieses Schritts missglückt ist, ist nun eine Konfrontation zu befürchten.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false