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Fußball-WM: Australien siegt im Endspurt

Bis zur 84. Minute lagen die Japaner gegen Australien vorne. Doch dann drehten die "Socceroos" von Trainer Guus Hiddink das Spiel doch noch.

Kaiserslautern - Mit den ersten australischen Toren der WM- Geschichte haben Tim Cahill und John Aloisi den «Socceroos» zum WM- Auftakt in der Gruppe F gegen Japan einen Traumstart beschert. Mit den Treffern in der 84. und 89. Minute durch Cahill und Aloisi in der dritten Minute der Nachspielzeit drehte das Team von Trainer Guus Hiddink eine schon verloren geglaubte Partie noch zu einem 3:1 (0:1)- Erfolg. Vor 32 Jahren waren die Australier bei ihrer ersten Endrunden-Teilnahme ohne Sieg und ohne Tor geblieben. Vor 46.000 Zuschauern im ausverkauften Fritz-Walter-Station hatte Shunsuke Nakamura die Japaner in Führung gebracht (26.).

Trotz der Nachmittagshitze von rund 27 Grad Celsius begannen beide Teams äußerst druckvoll. Vor allem die lauffreudigen japanischen Stürmer, darunter der künftig für Eintracht Frankfurt spielende Naohiro Takahara, störten den Spielaufbau der Australier schon früh.

In der Partie mit großem Tempo fanden sich dann jedoch die ideenreicheren «Socceroos» besser zurecht und kamen zu einer Reihe guter Chancen. In der 6. Minute scheiterte Mark Viduka zwei Mal aus kurzer Distanz an Torhüter Yoshikatsu Kawaguchi, der die Schüsse aus spitzem Winkel glänzend parierte. Marco Bresciano verfehlte nach schönem Zuspiel von Viduka mit der Hacke das Tor knapp (25.).

Japan brachte das vom früheren Kaiserslauterer Mark Schwarzer gehütete australische Tor zunächst nur einmal in Gefahr. Takahara, der zuletzt im Testspiel gegen Deutschland zwei Mal getroffen hatte, versetzte Verteidiger Scott Chipperfield, verzog aber aus 18 Metern knapp. Der Profi vom Hamburger SV war dann auch am Führungstreffer der Japaner beteiligt. Bei einem als Flanke gedachten Ball von Nakamura bedrängten er und Atsushi Yanagisawa Torwart Schwarzer im Fünf-Meter-Raum so, dass der am Ball vorbei griff. Schiedsrichter Essam Abd al Fatah aus Ägypten übersah das klare Foulspiel.

Australiens Trainer Guus Hiddink geriet völlig aus der Fassung, als er die Szene auf dem Bildschirm am Spielfeldrand sah. Der vierte Offizielle hatte größte Mühe, den sonst so besonnenen Niederländer aus der für Aktive gesperrten Zone vor dem Schirm zu befördern.

Auch nach der Pause blieb die temporeiche Partie ausgeglichen. Beiden Teams fehlte ein Ideengeber im Mittelfeld, um die massierten Deckungsreihen zu überwinden. Bei Australien lief zwar Harry Kewell vom FC Liverpool nach einem Muskelfaserriss auf, wirkte aber nicht fit genug, um für entscheidende Impulse zu sorgen.

Erst in den letzten Spielminuten gelang es der australischen Offensive, den zuvor überragenden Torwart Kawaguchi zu überwinden. Erst Cahill mit einem Doppelschlag, und dann Aloisi sorgten für australische Jubelstürme auf dem Betzenberg. (Von Rainer Fülscher und Susan Dobias, dpa)

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