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Fußball-Testspiele: Europas Brasilianer

Spaniens Fußballer begeistern beim 2:0 gegen England, Frankreich stolpert über Argentinien.

Hamburg - Das Maß aller Dinge im Fußball ist zur Zeit Europameister Spanien. Mit dem 2:0 in Sevilla gegen England blieben die Iberer am Mittwoch zum 29. Mal seit November 2006 ungeschlagen. „Unbesiegbare Armada“ nannte die spanische Zeitung „As“ ihre Mannschaft, die Englands Serie von acht ungeschlagenen Partien mit spielerischer Leichtigkeit beendete. EM-Torschützenkönig David Villa und Fernando Llorente drückten die Kräfteverhältnisse im Stadion Sanchez Pizjuan sogar unzureichend aus.

„Spanien ist das Brasilien Europas“, jubilierte die Zeitung „Marca“, und „El Mundo“ urteilte: „Spanien erteilte den unbeholfenen Engländern eine Lektion in Sachen Fußball.“ Doch Erfolgstrainer Vicente del Bosque, der nach dem Titelgewinn bei der Europameisterschaft die Nachfolge von Luis Aragones angetreten hatte, behielt die Bodenhaftung. „Wir müssen bescheiden bleiben. Für uns kommt es darauf an, die WM-Qualifikation zu sichern“, sagte er. Die Zahlen sprechen aber für sich: Noch nie ist ein spanischer Nationaltrainer mit sieben Siegen gestartet.

David Beckham blieb immerhin ein schwacher Trost: Der zur Pause eingewechselte Star erreichte mit 108 Länderspiel-Einsätzen die Quote von seinem Vorbild Bobby Moore und zog damit mit dem Feldspieler mit den meisten Länderspielen für England gleich. „Ich bin sehr stolz, mit Bobby Moore in einem Atemzug genannt zu werden“, sagte der 33-Jährige. „Ich hoffe selbstverständlich, dass ich weiter für mein Land spiele.“ Die englische Presse sah das Resultat von Sevilla kritisch. „Die Spanier haben den Glanz von Beckhams Rekord genommen“, schrieb der „Daily Telegraph“.

Auch Frankreich erlebte einen Fehlstart ins Jahr 2009. Beim 0:2 in Marseille gegen die von Diego Maradona betreuten Argentinier überragte Lionel Messi. Dessen Gala brachte Maradona bei seinem zweiten Auftritt als argentinischer Nationaltrainer ins Schwärmen: „Er hat fantastisch gespielt.“ Recht kleinlaut verließ Franck Ribéry das Stadion. „Wir müssen uns mehr bewegen und den Spaß am Spiel wiederfinden“, monierte der Franzose. Derweil forderten zahlreiche Fans die Ablösung von Frankreichs Trainer Raymond Domenech. dpa

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