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Ausgleich in letzter Minute: Winston Reid köpft zum 1:1 für Neuseeland ein.

© AFP

Neuseeland - Slowakei 1:1: Dramatik nur zum Schluss

Wieder ein müder Kick bei dieser WM. Diesmal zwischen Neuseeland und der Slowakei. Immerhin: Am Ende kommt doch noch Dramatik auf, weil der Außenseiter in der letzten Minute noch einen Punkt ergattert.

Rustenburg heißt übersetzt „Ort der Ruhe“. Schön ruhig war es auch – mit Ausnahme des unvermeidlichen Trötensounds – über weite Teile des frühen Dienstagnachmittags im örtlichen Royal-Bakofeng-Stadion. Laut und aufregend wurde es zwischen der Slowakei und Neuseeland nur ganz zum Schluss: Völlig überraschend erzielte der Neuseeländer Winston Reid in der Nachspielzeit den 1:1 (0:0)-Endstand. Ungerecht war das aber nicht, weil das Führungstor der Slowaken im Duell der WM-Außenseiter der Unzulänglichkeit der Unparteiischen rund um Schiedsrichter Jerome Damon aus Südafrika anzulasten war. Sie hatten den Abseitstreffer des Slowaken Robert Vittek zuvor zu Unrecht anerkannt.

Von der Aufregung zum Schluss abgesehen fügte sich die Begegnung der Gruppe F hervorragend ein in die Turniertradition und rangiert nun irgendwo zwischen den modernen Standfußballklassikern Frankreich – Uruguay und Japan – Kamerun. Stellvertretend für das bescheidene Spielniveau sei eine Szene aus der 33. Minute angeführt: Neuseelands Torhüter Mark Paston stolperte den Ball mit einem missglückten Befreiungsschlag Robert Vittek direkt vor die Füße, der die unverhoffte Gelegenheit aber seinerseits nicht weniger gekonnt verstolperte.

Robert Vittek bejubelt sein Führungstor für die Slowakei.
Robert Vittek bejubelt sein Führungstor für die Slowakei.

© dpa

Die erste richtige Chance hatten die Neuseeländer, die mit drei ehemaligen Rugby-Spielern nach Südafrika gereist sind. In der fünften Minute köpfte Chris Killen dem slowakischen Torhüter Jan Mucha aus fünf Metern direkt in die Arme. In Minute 22 kamen die Slowaken erstmals gefährlich vors Tor, aber Marek Hamsik schlenzte den Ball doch recht weit am Pfosten vorbei. Schon dichter dran war sechs Minuten später der Bochumer Stanislav Sestak mit seinem Schuss nach einem schönen Doppelpass. Nach einer halben Stunde fingen sich die Slowaken ein wenig und gewannen etwas mehr Kontrolle über das Duell mit dem Außenseiter, ohne jedoch wirklich Gefahr auszustrahlen. Kurz vor der Pause zwang wieder Hamsik Paston bei einem Freistoß zu einer Flugparade. Auf der Gegenseite hatte Shane Smeltz kurz zuvor nur das Außennetz des slowakischen Tors getroffen.

Es war also durchaus überraschend, dass die Slowaken Anfang der zweiten Hälfte in Führung gingen. Und auch ungerecht: In der 50. Minute flankte Sestak den Ball von halbrechts, und Vittek drückte ihn per Kopf über die Linie – allerdings stand der Torschütze dabei deutlich im Abseits. Vielleicht trug Schiedsrichter Damon bei seiner Fehlentscheidung die Hoffnung in sich, ein (Phantom)-tor könne dem Spiel nur gut tun.

Tatsächlich wurde es ein bisschen besser. Die Slowaken bekamen ein paar Konterchancen, nutzten jedoch keine. Kurz vor Schluss vergab Smeltz per Kopfball noch die große Chance zum Ausgleich. Doch als die Slowaken sich schon zum Jubeln aufgereiht hatten, machte es Reid mit seinem Kopfball besser. (Tsp)

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