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WM-Qualifikation: Der Pfostengott hilft

Portugal gewinnt glücklich 1:0 gegen Bosnien. Am Tag danach hatte die portugiesische Zeitung einen weisen Ratschlag.

Lissabon - Am Tag danach hatte die portugiesische Zeitung einen weisen Ratschlag: „Habt ihr nun Angst? Nehmt die Pfosten des Luz-Stadions mit zum Rückspiel.“ Zwar hatte Portugal das Hinspiel der WM-Relegation 1:0 (1:0) gegen Bosnien gewonnen, dabei aber „am Ende mächtig Glück gehabt“, wie Mittelfeldstar Deco feststellte. In der 89. Minute trafen Edin Dzeko und Zlatan Muslimovic nacheinander Latte und Pfosten, am Ende der ersten Halbzeit hatte bereits Senijad Ibricic die Latte getroffen. Der Kommentator des portugiesischen Fernsehens bedankte sich beim „Pfostengott“.

Von den Aluminiumtreffern unbeeindruckt bejubelten die 62 000 Zuschauer im ausverkauften Estadio da Luz den Sieg schon wie die erfolgreiche WM-Qualifikation. Unter ihnen war auch der verletzte Star Cristiano Ronaldo, dem bei den letzten Chancen der Bosnier das Entsetzen ins Gesicht geschrieben stand. Er wird auch im Rückspiel fehlen. Portugal war vor allem in der zweiten Halbzeit überlegen, trotz toller Flankenläufe von Ronaldo-Ersatz Nani fehlten aber gute Chancen. „Wir müssen uns im Rückspiel warm anziehen“, sagte Nani nach dem Spiel. Liedson vergab zwei gute Torchancen, und Raul Meireles fehlte bei seinen Weitschüssen die Genauigkeit.

Die Bosnier waren vor dem Tor gefährlicher. Vor allem Vedad Ibisevic brachte viel Unruhe in die portugiesische Abwehr. Er verpasste nach einer halben Stunde per Seitfallzieher den Ausgleichstreffer zum 1:1. Kurz zuvor hatte Bruno Alves Portugals Führungstreffer mit dem Kopf erzielt. Ibisevic überzeugte wie sein Hoffenheimer Vereinskollege Sejad Salihovic und der Wolfsburger Dzeko, einzig Spielmacher Zvjezdan Misimovic (ebenfalls Wolfsburg) wurde von den Portugiesen gut aus dem Spiel genommen. Bosniens Nationaltrainer Miroslav Blazevic war durchaus zufrieden. „Wir hätten hier zwar mehr holen können, aber das Ergebnis ist gut. Ich bin überzeugt, wir fahren zur WM“, sagte er nach dem Spiel.

Mit dieser Möglichkeit rechnet auch sein portugiesischer Kollege beim Rückspiel am Mittwoch im Stadion Bilino Polje in Zenica. „Wir haben das Ticket für die WM 2010 noch nicht in der Tasche“, sagte Carlos Queiroz, der trotz der kühlen Temperaturen schweißgebadet war. Wichtig sei, dass man kein Gegentor kassiert habe. Im Stadion in Zenica haben nur 15 000 Zuschauer Platz, die aber eine fanatische Atmosphäre schaffen werden. Die portugiesische Zeitung „Público“ erwartet deshalb „viel Leiden“. dpa

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