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Zehn-Millionen-Dollar-Pferd. Jockey William Buick war mit Prince Bishop am Samstagabend in Dubai nicht zu schlagen.

© AFP

Galoppsport: World Cup in Dubai: Viel Geld, noch mehr Ruhm

Mit Prince Bishop gewinnen die Gastgeber auf der wie ein Luxushotel anmutenden Rennbahn Meydan erneut den Dubai World Cup – aber Frankreichs Galopper hinterlassen den stärksten Eindruck.

Bei der Herrscher-Familie von Dubai machte sich Genugtuung breit. Die besten Galopper der Welt waren der Einladung zum 20-jährigen Jubiläum des World Cups gefolgt. Fast alles, was momentan zur Weltelite im Galoppsport gehört, hatte sich auf der eher wie ein Luxushotel anmutenden Rennbahn Meydan eingefunden, um am Samstagabend in neun Rennen um 30 Millionen US-Dollar Preisgeld zu konkurrieren. Auch sportlich durften die Gastgeber jubeln: Denn mit Prince Bishop blieb der Sieg im mit 10 Millionen US-Dollar World Cup im Jubiläumsjahr auch noch im Lande. Der eisenharte Steher absolvierte bereits seinen 28. Start und gewann gestern sein elftes und wichtigstes Rennen, bei seinem vierten Versuch im World Cup. Prince Bishop siegte unter Jockey William Buick sicher vor den beiden US-Amerikanern California Chrome und Lea, beides Sandbahnspezialisten. Für seinen Trainer Saeed bin Suror war es bereits der siebte Erfolg im höchstdotierten Rennen der Welt.

Etliche Startboxen blieben trotz der Millionengewinne unbesetzt

Bei allem Respekt vor der Leistung des Siegers aus dem Vollblutimperium war die Dominanz der Franzosen nicht zu übersehen. Diese spiegelte sich besonders in den beiden mit jeweils sechs Millionen US-Dollar dotierten Grasbahnrennen wider. Einmal mehr stand die Familie Head aus Frankreich hierbei im Mittelpunkt der internationalen Großereignisse. Während Schwester Criquette Head auf den Start ihrer doppelten „Prix Arc“-Siegerin Trêve verzichtete, sattelte Bruder Freddy mit dem Distanzspezialisten Solow ein Ausnahmepferd auf der 1800 Meter langen Strecke. Schon vor dem Rennen gab sich der einstige Spitzenjockey und heutige Erfolgstrainer sehr optimistisch über die Chancen seines fünfjährigen Wallachs aus dem Besitz der Wertheimer Brüder. Was dann folgte, war allerdings eine Demonstration der Ausnahmeklasse: Nach einem taktischen Meisterritt von Jockey Maxime Guyon raste Solow zum fünften Mal hintereinander als Sieger ins Ziel.

Auch im anschließenden Rennen über die klassische 2400-Meter-Distanz drückten die beiden französischen Vollblüter Dolnya und Flintshire der Steherprüfung ihren Stempel auf. Keine Chance hatten die vor dem Rennen hoch eingeschätzten japanischen und amerikanischen Spezialisten.

Während der Renntag vor mehr als 60 000 Zuschauern mit einem Konzert der australischen Popsängerin Kylie Minogue ausklang, lässt sich aus sportlicher Sicht das Fazit ziehen, dass Geld allein nicht im Fokus des Rennspektakels stand. Schließlich blieben etliche Startboxen trotz der Millionengewinne unbesetzt. Qualität und Prestige spielten in diesem Jahr eine nicht zu verkennende Bedeutung. Im Interesse des Galopprennsports ist das eine wünschenswerte Entwicklung.

Ulrich Nickesen

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