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Sport: Gegen die Stagnation

Selbstreflexion kann bisweilen eine schwierige Angelegenheit sein, insbesondere bei dauerhaftem Erfolg. Das gilt für den Menschen im Kleinen ebenso wie für Institutionen und Parteien im Großen.

Selbstreflexion kann bisweilen eine schwierige Angelegenheit sein, insbesondere bei dauerhaftem Erfolg. Das gilt für den Menschen im Kleinen ebenso wie für Institutionen und Parteien im Großen. Und natürlich auch für große Sportvereine. Die Füchse Berlin haben sich in den vergangenen Jahren zu einem solchen entwickelt, weil sie bei aller PR und Selbstinszenierung eines stets geschafft haben: sich kritisch zu hinterfragen. Insofern erscheint der radikale Umbruch mit sechs Ab- und sieben Zugängen, den die Vereinsspitze nun auch offiziell verkündete, auf den ersten Blick zwar mutig. Bei genauerer Betrachtung ist er allerdings logisch. Und konsequent.

Im Verlauf der Hinrunde hatte sich bereits in einigen Begegnungen der Verdacht erhärtet, dass die Mannschaft in ihrer Entwicklung stagniert, dass sie neue Reize vertragen kann, neue Gesichter – und neue Ziele. Abgesehen vom übermächtigen Fußball funktioniert zuschauerträchtiger Sport in Berlin nämlich nur dann, wenn man in seiner Sportart, in seiner Liga und idealerweise auch im Europapokal vorn dabei ist. Das weiß Bob Hanning ebenso gut wie seine Kollegen aus Basketball, Eishockey und Volleyball.

Drei relativ junge schwedische und ein tschechischer Nationalspieler, kombiniert mit drei deutschen Junioren-Nationalspielern im Alter zwischen 17 und 19 Jahren – die Aussichten für die kommenden Jahre könnten schlechter sein, auch wenn die Mannschaft von Trainer Dagur Sigurdsson womöglich längere Zeit benötigen wird, um sich einzuspielen. Hanning sagt: „Manchmal muss man einen Schritt zurückmachen, um später zwei nach vorn zu machen.“ Gestern haben die Berliner diesen ersten Schritt gemacht.

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