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Claus-Dieter Wollitz ist nach Stationen in Cottbus und Osnabrück nun Trainer beim Regionalligisten Viktoria Köln.

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Gegner von Hertha BSC im DFB-Pokal: Viktoria Köln: Trainer Wollitz hat einen Plan

Claus-Dieter Wollitz hat einst selbst für Hertha BSC gespielt, heute will er die Berliner als Trainer des Viertligisten Viktoria Köln im DFB-Pokal ärgern. Im Interview verrät er, spricht er über die Chancen für eine Pokalsensation.

Herr Wollitz, Sie billigen Ihrer Mannschaft nicht mal eine Außenseiterchance gegen Hertha zu? Warum ist das so?

Also, wenn einer sagt, dass ein Regionalligist im Normalfall gegen einen Bundesligisten eine Chance hat, dann stimmt der Fußball nicht. Grundsätzlich will man, wenn man auf dem Platz steht, natürlich gewinnen. Aber wenn hier jemand unzufrieden ist, wenn man gegen einen Bundesligisten verliert, also diese Spiel spiele ich nicht mit. Das heißt aber nicht, dass wir keinen Bock haben. Wir haben richtig Bock und wir haben uns auch sehr gut auf Hertha vorbereitet. Doch wenn das Spiel seinen normalen Verlauf nimmt, gewinnen wir nicht.

Hertha ist in den jüngsten Jahren häufig gegen Viertligisten gescheitert. Macht Ihnen das nicht Mut?
Es macht immer etwas Mut, dass in der ersten Runde meistens nicht alle 36 Bundesligisten durchkommen. Auch in diesem Jahr wird irgendeiner straucheln.

Wie haben Sie denn Ihre Mannschaft eingestellt? Geht es nur darum, ein gutes Spiel zu machen oder schauen Sie doch auf ein gutes Ergebnis?
Na wenn wir ein gutes Spiel machen, werden wir auch ein gutes Ergebnis erzielen.

Das ist ja im Fußball leider nicht immer so.
Ja schon, aber ich bin diesmal trotzdem davon überzeugt. Hertha wird hier nicht davon ausgehen, dass sie mit 5:0 nach Hause fahren. Und wenn das doch so ist und wir alles gegeben haben, wäre ich auch nicht unzufrieden. Meine Mannschaften sind immer dafür bekannt, dass sie auch einen Plan haben. Den haben wir und den versuchen wir in dem Rahmen, den Hertha zulässt, umzusetzen. Wir wollen vor allem den Zuschauern zeigen, dass wir auch unter Profi-Bedingungen arbeiten.

Sie haben selbst für Hertha gespielt. Wie ist Ihr Verhältnis heute zum Verein?
Ich freue mich über die Entwicklung, die Hertha genommen hat. Als ich damals in Berlin war, lief dort nicht viel. Speziell Jos Luhukay kenne ich vom Fußballlehrerlehrgang. Hertha ist auf einem tollen Weg und hat nach den beiden Abstiegen viele richtige Entscheidungen getroffen.

Wie erwarten Sie Hertha im Spiel?
Von der Gangart her aktiv, aber kontrolliert. Die Berliner werden aufpassen, dass sie nicht in Rückstand geraten, aber sie werden auch keine Zweifel an ihrem Sieg aufkommen lassen wollen.

Welchen Stellenwert hat der Pokal für Sie?
Ich freue mich immer mit, wenn kleine Mannschaften gegen Favoriten gewinnen. Das sind Glücksgefühle, die gibt es nur im Pokal.

Claus-Dieter Wollitz, 49, begann seine Karriere als Bundesligaprofi bei Schalke 04 und spielte später auch für Hertha BSC (1993/94). Seit 2013 ist er Trainer bei Viktoria Köln. Das Gespräch führte Tobias Potratz.

Tobias Potratz

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