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Sport: Gelungener Test

Gegen die Netzhoppers sollten die BR Volleys wieder ihren Rhythmus finden, das ist gelungen.

Berlin - Aleksandar Spirovski hat sich jetzt die Haare millimeterkurz abschneiden lassen. Sein Trainer nahm dies durchaus interessiert zur Kenntnis. Ein anderer Punkt interessierte Mark Lebedew am Samstagabend in der Schmeling-Halle allerdings noch viel mehr: In welcher Form würde sich sein Diagonalangreifer gegen die Netzhoppers Königs Wusterhausen präsentieren? Es war ein Test ohne großes Risiko, viel konnte ja nicht passieren. Die Netzhoppers würden kein wirklich starker Gegner sein für die BR Volleys, Lebedews Team, hier im ersten Play-off-Viertelfinalspiel um die deutsche Volleyball-Meisterschaft. Davon gingen sie einfach aus, die Berliner. Alles andere wäre blamabel gewesen.

Die Volleys gewannen vor 4681 Fans denn auch erwartungsgemäß 3:0 (25:21, 25:13, 25:20), und Spirovski spielte solide. Für Lebedew war das eine wichtige Erkenntnis, Spirovski besetzt schließlich die bedeutendste Angriffsposition. Paul Carroll, die etatmäßige Nummer eins auf der Position, ist noch verletzt, und Spirovski war zuletzt außer Form. Doch am Samstag zeigte der Serbe ein paar gute Sprungaufgaben, er holte mehrere Punkte im Angriff, er blieb allerdings auch ein paarmal am gegnerischen Block hängen. „Insgesamt können wir mit ihm zufrieden sein“, sagte Volleys-Manager Kaweh Niroomand. Carroll stand gegen die Netzhoppers eher symbolisch ein paar Sekunden auf dem Feld; wann er wieder einsatzfähig ist, weiß Niroomand nicht. Und selbst wenn er wieder spielt, ist der Australier auf keinen Fall in Bestform. Dann braucht Lebedew eine wirkungsvolle Alternative, deshalb ist Spirovskis Form so wichtig.

Die Volleys hatten in dieser Partie vor allem eine Aufgabe: Sie mussten wieder zu einem Mannschaftsspiel finden, sie mussten wieder selbstbewusst auftreten. Das haben sie geschafft. „Wir haben immer geführt“, konstatierte Niroomand. Vor allem aber haben die Volleys schnell wieder ihren Rhythmus gefunden, nachdem im ersten Satz ein Sieben-Punkte-Vorsprung auf eine Drei-Zähler-Führung geschmolzen war.

Im letzten Saisonspiel, gegen Moers, hatten die Volleys einen noch größeren Vorsprung verspielt und am Ende 1:3 verloren. „Wir haben die Eigenfehlerquote niedrig halten können, dadurch sind die Netzhoppers nervös geworden und haben zunehmend mehr Fehler gemacht“, sagt Niroomand. Die Gäste sind auch deshalb ins Wackeln gekommen, weil Außenangreifer Roko Sikiric mit harten Sprungaufgaben und guten Angriffen überzeugte. Der Kroate hatte zuletzt eher wenig Einsatzzeiten, jetzt hatte er gezeigt, dass er eine gute Alternative sein kann. Mittelblocker Felix Fischer hatte gute Szenen im Block und im Angriff, auch er konnte Selbstbewusstsein entwickeln.

Libero Martin Krystof nicht. Er hatte unmittelbar vor dem Anpfiff vermutlich einen Muskelfaserriss im Oberschenkel erlitten. Er spielte zwar, aber ob er in den nächsten Partien dabei sein kann, ist fraglich. Einen zweiten Libero haben die Volleys nicht. „Gut“, sagt Niroomand, „dann müssen wir halt einen anderen auf die Position stellen. Aber so gut wie Martin ist dort halt keiner.“

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