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Sport: Gerne zu Olympia

Beim Turnier in Leipzig wollen sich die deutschen Handballerinnen für Peking qualifizieren

Leipzig - Ein Kurztrip in die alte Heimat soll für die Weltklasse-Handballerin Grit Jurack der Ausgangspunkt für das nächste Karriere-Highlight werden – die Olympischen Spielen in Peking. Die WM-Torschützenkönigin will in ihrer Geburtsstadt Leipzig die deutschen Frauen nach WM-Bronze auch zur ersten Olympia-Teilnahme seit 1996 führen. „Wir werden alles geben, um die drei Spiele zu gewinnen, damit wir mit viel Selbstvertrauen nach Peking fahren können. Ich hoffe, dass 2008 ein großer Erfolg wird“, sagte die Spielführerin, der mit ihrem Team in der Vorbereitung auf das Turnier zwei Testspielsiege gegen Polen gelangen.

Die Voraussetzungen sind optimal: Bei dem Vierer-Turnier von Freitag bis Sonntag genießt die Mannschaft von Bundestrainer Armin Emrich nicht nur Heimrecht. Gegen Schweden, Kroatien und Kuba ist der Gastgeber zugleich Favorit auf das Erreichen eines der ersten beiden Plätze, die zur Olympiateilnahme berechtigen. Doch Grit Jurack warnt eindringlich davor, die Gegner zu unterschätzen und das Unternehmen „Peking 2008“ als Selbstläufer zu deklarieren. „Die drei Teams sind überhaupt nicht zu unterschätzen. Sie wollen auch nach Peking und werden alles geben“, sagt die 30 Jahre alte Rückraumspielerin, die kürzlich nach 1999, 2000 und 2001 zum vierten Mal zur deutschen „Handballerin des Jahres“ gekürt wurde.

Ursprünglich stand Spanien als einer der Gegner in Leipzig auf dem Plan. Aber nachdem der Internationale Sportgerichtshof (Cas) in der Vorwoche einer Klage des asiatischen Verbandes stattgab und die vom Weltverband IHF zur Wiederholung angesetzte Asien-Qualifikation annullierte, wurde das Starterfeld wieder neu besetzt. Erst sollte nach dem Willen der IHF der zweimalige Olympiasieger Südkorea, der das Wiederholungsturnier gewonnen hatte, sich nun aber doch erneut qualifizieren muss, „aus logistischen Gründen“ in Leipzig antreten. Doch dies hätte nicht den IHF-Regularien für die Qualifikationsturniere entsprochen. Der Deutsche Handballbund setzte sich erfolgreich zur Wehr und so rückte Kroatien nach. „Dieser Wechsel erhöht die sportliche Herausforderung noch einmal, aber sie ist lösbar. Wir wollen unbedingt nach Peking“, sagte Emrich.

Im aktuellen 16er-Kader ist Grit Jurack, die neun Jahre beim HC Leipzig in der Bundesliga spielte und zahlreiche Titel gewann, die einzige Spielerin mit Olympia-Erfahrung. Darüber, was sie in Peking erwartet, macht sie sich noch keine Gedanken. „Ich kenne den Modus gar nicht. Ich will einfach erstmal nur die Qualifikation schaffen“, sagt Jurack. Sie spielt derzeit in Dänemark, wo sie als bisher einzige Deutsche mit ihrem Klub Viborg HK die Champions League gewann. Dass das Ausscheidungsturnier in ihrer Heimatstadt ausgetragen wird, motiviert sie zusätzlich. „Als ich erfuhr, dass wir in Leipzig spielen, war ich mir fast sicher, dass wir diese Aufgabe lösen können. Leipzig hat ein super Handball-Publikum, wir werden in der Arena eine großartige Kulisse haben“, sagt Jurack. dpa

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