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DFB

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Gipfeltreffen: Machtkampf beim DFB beigelegt

Der Streit zwischen der sportlichen Leitung der Nationalmannschaft und der Spitze des Deutschen Fußball-Bundes ist offiziell beendet. Nach der Unruhe der vergangenen Tage erklärten alle Beteiligten, dass man für den Erfolg der Nationalmannschaft bei der WM an einem Strang ziehen werde.

"Wir haben eine gemeinsame Linie gefunden bis zur WM", sagte Bundestrainer Joachim Löw am Dienstag in Frankfurt am Main. Bei der Pressekonferenz waren auch DFB-Präsident Theo Zwanziger, DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach und Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff dabei. Über ein Gespräch am Vormittag mit Zwanziger sagte Bierhoff: "Man konnte nicht mehr von Eiszeit reden." Alle Beteiligten wollen sich nun ganz auf die im Juni beginnende Weltmeisterschaft in Südafrika konzentrieren.

Eine vorzeitige Vertragsverlängerung von Löw vor der WM in Südafrika (11. Juni bis 11. Juli) steht nach dem Scheitern der Verhandlungen in der vergangenen Woche aber weiterhin nicht zur Debatte. Weitere Verhandlungen wird es erst nach der WM geben. Das bekräftigte DFB-Präsident Zwanziger. "Das ist unser gemeinsamer Wunsch", sagte er. Vorher würde es "keinen Sinn" machen. Löw ergänzte: "Nach der WM wird man dann sehen." Zwanziger betonte, dass Löw gemeinsam mit seinem Trainerteam und Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff die deutsche Auswahl bei der WM zum Erfolg führen soll. "Dieser Erfolg ist nur mit diesem Trainer machbar", sagte Zwanziger.

In der vergangenen Woche war zwischen Löw und Bierhoff auf der einen und der DFB-Spitze auf der anderen Seite heftiger Streit über die Kompetenzverteilung in Belangen der Nationalmannschaft ausgebrochen. Am Donnerstag hatte Zwanziger nach einer außerordentlichen Sitzung des Präsidiums verkündet, die Verhandlungen bis auf die Zeit nach der WM zu verschieben.

Teammanager Bierhoff hatte nach seiner Rückkehr aus Warschau von der Auslosung der Qualifikationsgruppen für die Europameisterschaft in Polen und der Ukraine 2012 aber bereits den Wunsch nach einem schnellen Krisengipfel geäußert. "Am liebsten wäre mir jetzt ein Gespräch mit allen vier Beteiligten, um die Dinge zu klären", hatte Bierhoff im DSF gesagt. Das könnte weit mehr bringen, "als mehrere Einzelgespräche über die nächsten Wochen."

Noch am Wochenende hatten sich beide Seiten scheinbar unversöhnlich gegenübergestanden. Löw hatte besonders das vom DFB an ihn gestellte 48-Stunden-Ultimatum zur Annahme eines Vertragsangebotes gestört. Mit einem Bundestrainer gehe man so nicht um, hatte der Nationalcoach kritisiert.

Der 50-Jährige hatte die heftigen Irritationen auch in zwei Krisengesprächen mit Zwanziger nicht ausräumen können und erklärt, er wolle sich fortan völlig auf die WM-Vorbereitung konzentrieren.

Bierhoff, der für Löw und dessen Trainerteam die Verhandlungen geführt hatte und danach in der Öffentlichkeit zum Buhmann abgestempelt worden war, ging es bei seinen anschließenden Annäherungsversuchen wohl vor allem darum, eine tragfähige Allianz zwischen allen Beteiligten herzustellen, um das Unternehmen Südafrika nicht zu gefährden. "Es gab auch in der Vergangenheit immer wieder schwierige Momente, nach denen man wieder zueinander gefunden hat. Daran werden wir jetzt arbeiten", hatte Bierhoff gesagt. (dpa)

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