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Gladbach - Frankfurt 0:4: Debakel nach der Gala

Zwei Wochen nach dem Gala-Auftritt in Leverkusen verlieren die Fohlen 0:4 gegen die bisher punktlosen Frankfurter. Die Fans haben schon zur Halbzeit in Schiedsrichter Jochen Drees ihren Sündenbock gefunden.

Maik Franz wollte es genau wissen. Bevor er sich auf den Weg zum Mannschaftsbus machte, stellte sich Frankfurts Innenverteidiger im Borussia-Park unter einen Fernseher, legte den Kopf in den Nacken und sah sich die kniffligen Szenen beim wuchtigen 4:0 (2:0) der Eintracht in Mönchengladbach an. Dem vermeintlichen 1:1 von Borussen-Stürmer Mohamadou Idrissou, dem Schiedsrichter Jochen Drees die Anerkennung verweigert hatte – wegen eines angeblichen Fouls an Torhüter Oka Nikolov. Oder seinen eigenen Rempler gegen Idrissou im Strafraum kurz vor der Pause, von Drees ebenfalls nicht geahndet. Franz konnte sich ein dankbares Grinsen nicht verkneifen.

So prächtig der Erfolg am Niederrhein ausfiel – etwas mulmig war den Hessen nachher schon. „Wir haben in zwei, drei entscheidenden Szenen Glück gehabt“, räumte Michael Skibbe ein. Allerdings vergaß der Frankfurter Trainer auch nicht, die schöne Kehrseite der Medaille zu beleuchten. „Wir waren insgesamt die spieltechnisch reifere Mannschaft“, sagte er. Sein Gladbacher Kollege Michael Frontzeck bestätigte das und haderte mit Drees eher pflichtgemäß: „Für mich war Idrissous Tor regulär – aber das war nicht der Grund für unsere Niederlage. Das war eine eindeutige Angelegenheit heute.“

So eindeutig wie Borussias jüngstes 6:3 in Leverkusen. Konzentriert, einsatzfreudig und mit zunehmender Spielzeit auch immer beschwingter nutzten die Gäste die Probleme der Gladbacher bei der Spielgestaltung aus. Und dazu platzierten sie ihre Treffer stets im richtigen Moment: Benjamin Köhler in der 24. Minute, Theofanis Gekas im direkten Gegenzug nach Idrissous nicht gegebenem Tor – und Kapitän Patrick Ochs, der kurz nach Wiederbeginn mit dem 3:0 für klare Verhältnisse sorgte.

Gekas’ zweiter Treffer eine Viertelstunde später schmückte die ersten Punkte der Eintracht in dieser Saison dann noch weiter aus. Während der fulminant besiegte Trainer Frontzeck Selbstüberschätzung als Grund für die Abreibung ausschloss. „Meine Mannschaft weiß, dass Leverkusen etwas Besonderes war“, sagte er. „Auch wenn der Boulevard danach zwei Wochen lang einen Fortsetzungsroman über die neue Fohlen-Elf geschrieben hat.“

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