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Wolfsburgs Naldo (r.) und Gladbachs Christoph Kramer im Kopfballduell.

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Gladbach - Wolfsburg 2:2: Wolfsburg rettet einen Punkt in Gladbach

Ein Traumtor per Freistoß von Juan Arango beschert Borussia Mönchengladbach die Führung zum 2:1 gegen Wolfsburg. Doch dann trifft Bast Dost zum Ausgleich. Gladbach zieht dennoch am BVB vorbei und überwintert auf Platz drei.

Lucien Favre, dieser feingliedrige Fußball-Schöngeist aus der Schweiz, war kaum zu bändigen. Zwei Mann hielten ihn in Schach, aber der Trainer von Borussia Mönchengladbach entwand sich immer wieder aus der Umklammerung. Es hätte nicht viel gefehlt, dann hätten die 53.301 Zuschauer im ausverkauften Borussia-Park auch noch eine zünftige Kneipenschlägerei zwischen Favre und Dirk Bremser, dem Co-Trainer des VfL Wolfsburg, zu sehen bekommen. Auch sonst war die Begegnung zwischen dem Vierten und dem Fünften der Fußball-Bundesliga reich an Höhepunkten. Vor allem in der zweiten Halbzeit, in dem die Wolfsburger 1:0 in Führung gingen, die Gladbacher die Begegnung innerhalb von fünf Minuten drehten, anschließend einige gute Konterchancen vergaben - und durch den eingewechselten Bas Dost noch den Treffer zum 2:2 (0:0)-Ausgleich hinnehmen mussten. Trotzdem zogen die Gladbacher in der Tabelle an Borussia Dortmund vorbei und überwintern auf Platz drei.

Es war ein Duell zweier nahezu gleichwertiger Mannschaften. Die Gladbacher hatten zuvor sieben Spiele hintereinander nicht verloren, bei den Wolfsburgern waren es sogar acht. Entsprechend respektvoll begegneten sich beide Mannschaften. Die Gäste konterten das Kombinationsspiel der Borussen mit hohem läuferischem Aufwand, sie waren gedankenschneller und zupackender im Zweikampf. Nach gut 20 Minuten übernahmen die Wolfsburger mehr und mehr die Kontrolle. Nicht von ungefähr hatten sie auch die ersten Torgelegenheiten des Spiels. Zunächst verpasste Ivica Olic freistehend vor Marc-André ter Stegen nur knapp das Ziel, wenig später reagierte der Gladbacher Torhüter glänzend, als er mit dem Fuß einen Nachschuss von Maximilian Arnold abwehrte.

Es war schon vor dem Anpfiff klar, dass der Gewinner dieses Spiels auch so etwas wie der Gewinner des Spieltags sein würde. Von den ersten sechs der Tabelle hatte, in Abwesenheit der Bayern, keine Mannschaft gewonnen. Die Gladbacher schien diese Aussicht eher zu belasten. Ihrem Offensivspiel fehlte in letzter Konsequenz die Präzision und Entschlossenheit. Gerade in aussichtsreichen Situationen spielten sie zu umständlich. Dass sie es auch anders können, zeigten sie nach einer halben Stunde, als gleich ihr erster klarer Angriff zur besten Chance vor der Pause führte. Nach einem schnittigen Konter bediente Patrick Herrmann Max Kruse vor dem Tor, doch der Nationalspieler setzte den Ball aus vier Metern über die Latte.

Die Wolfsburger aber zeigten sich von der Gladbacher Heimstärke weitgehend unbeeindruckt. Auch nach der Pause begannen sie forsch und gingen mit ihrem ersten Angriff in Führung. Der starke Diego nutzte einen Moment der stillen Andacht in Borussias Abwehr und überwand ter Stegen mit einem präzisen Schuss genau neben den Pfosten zum 1:0. Die Reaktion der Gladbacher Fans? Sie sangen: „Steht auf, wenn ihr Borussen seid!“

Und das taten sie. Ganze sechs Minuten konnten sich die Wolfsburger an ihrer Führung erfreuen, dann startete Raffael ein Solo, schüttelte drei Gegenspieler ab und vollendete mit einem wuchtigen Schuss zum 1:1. Nur eine Minute später verfehlte der Brasilianer, der zuvor weitgehend glücklos gespielt hatte, das 2:1. Das erledigte dann kurz darauf Juan Arango mit einem direkt verwandelten Freistoß in den Winkel. Zum neunten Heimsieg im neunten Heimspiel reichte es trotzdem nicht, weil Dost kurz vor Schluss zum insgesamt verdienten 2:2 abstaubte.

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