zum Hauptinhalt

Sport: Glaube gegen Glasgow

Werder sorgt sich vorm Rückspiel um die Defensive

Bremen - Nach acht Gegentoren in den letzten beiden Pflichspielen droht Werder Bremen das vierte Jahr in Folge ohne Titel. Im DFB-Pokal ist die Mannschaft längst ausgeschieden, nach dem 3:6 in Stuttgart am vergangenen Samstag hat Werder in der Bundesliga sieben Punkte Rückstand auf Tabellenführer Bayern. Und das 0:2 im Achtelfinal-Hinspiel des Uefa-Pokals bei den Glasgow Rangers ist eine denkbar schlechte Ausgangsposition für das heutige Rückspiel (20.30 Uhr, live im ZDF). „Von einem erneuten Werder-Wunder will ich nicht sprechen, aber wir müssen wohl wieder einen großen Abend fabrizieren“, sagt Werders Geschäftsführer Klaus Allofs.

Das weiß auch Torsten Frings. „Die Mannschaft ist gut genug dafür“, sagt der verletzte Kapitän, der sich den 175. Europacup-Auftritt des viermaligen Deutschen Meisters von der Tribüne aus anschauen muss. Einen Teil seiner Rolle als Organisator im Mittelfeld wird wieder Daniel Jensen übernehmen müssen, der in einer von Verletzungen geprägten Saison zu einem Leistungsträger bei den Norddeutschen geworden ist. „Wir haben doch oft genug gezeigt, dass wir zwei Tore schießen können. Die kann man auch noch in den letzten 20 Minuten aufholen“, sagt der Däne.

Immerhin hat Werder im Weser-Stadion in dieser Saison in der Champions League Real Madrid mit 3:2 besiegt. „Wir wissen, dass Werder zu Hause unheimlich stark sein kann. Deshalb wäre es ein Fehler, jetzt schon an die nächste Runde zu denken“, sagte Rangers-Trainer Walter Smith. Bremens Coach Thomas Schaaf versucht, seinen Spieler den Glauben an die eigene Stärke zu vermitteln: „Wir müssen uns jetzt nicht einreden, dass alles falsch war, was wir in dieser Saison gemacht haben.“

Eine Torwartdiskussion gibt es in Bremen nach Tim Wieses Fehlern in Glasgow nicht, für Thomas Schaaf ist er weiter die unumstrittene Nummer eins im Tor – dabei war Wiese mit seine beiden Patzern maßgeblich an der Niederlage gegen die Rangers beteiligt. Laut „Sport-Bild“ soll es nach dem Schlusspfiff in Glasgow in der Kabine sogar Handgreiflichkeiten zwischen Spielmacher Diego und Aaron Hunt gegeben haben. „Das ist doch keine aktuelle Geschichte mehr. Es hat nach dem Spiel bei den Glasgow Rangers in der Kabine eine Rangelei zwischen Diego und Hunt gegeben“, bestätigte Allofs am Mittwoch, „die Sache ist längst intern mit den Betroffenen und der Mannschaft geklärt worden.“ Intensiven Gesprächsbedarf gibt es hingegen zur Defensivarbeit des ganzen Teams, das die Gegner in jüngster Vergangenheit mehr als einmal zum Toreschießen einlud. „Dass wir teilweise Spiele mit vier, jetzt sechs Gegentoren haben: Das ist nicht zukunftstauglich“, gestand Per Mertesacker. Der Nationalspieler wird mit Naldo wie gewohnt die Innenverteidigung bilden. Wer sie dabei unterstützt, ist noch nicht klar. Clemens Fritz steht nach auskurierter Prellung wieder zur Verfügung. Dafür fällt Petri Pasanen (Rippenprellung) wohl aus. Fragezeichen stehen hinter dem grippekranken Boubacar Sanogo sowie Ivan Klasnic (Oberschenkelzerrung).

Der schottische Rekordmeister hat wohl ein noch größeres Handicap zu verkraften: Stürmer Daniel Cousin, im Hinspiel an beiden Rangers-Toren beteiligt, hat sich den Kiefer gebrochen. Dass die Europacup-Saison für ihn damit gelaufen ist, glaubt der Mann aus Gabun nicht. Cousin denkt ohnehin schon über das heutige Spiel hinaus: „Ich falle in der nächsten Runde aus, aber ich weiß, dass meine Kollegen das Weiterkommen schaffen können.“ dpa

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false