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Nicht zu stoppen. Unions John Jairo Mosquera (re.) hat derzeit einen Lauf. Foto: dpa

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Sport: Glück und Tore

Der 1. FC Union hofft heute im Spiel gegen Aachen auf Treffer von John Jairo Mosquera

Berlin - Im Grunde ist das mit John Jairo Mosquera ganz einfach. „Wenn ich Tore schieße, bin ich glücklich, und wenn ich glücklich bin, schieße ich Tore“, sagt der Stürmer des Fußball-Zweitligisten 1. FC Union. Demnach ist Mosquera zurzeit einer der glücklichsten Menschen Berlins; in den vergangenen vier Spielen erzielte der Kolumbianer drei Treffer für seinen Klub.

Beim heutigen Heimspiel gegen Alemannia Aachen (13 Uhr, live bei Sky) hofft Union auf ein weiteres Erfolgserlebnis seiner Nummer neun. Mosquera ist in dieser Saison der zweitbeste Torschütze der Köpenicker, nur Silvio ist mit vier Toren bisher noch erfolgreicher. Weil der Brasilianer aber wegen eines Bänderrisses vier bis sechs Wochen pausieren muss und für das Spiel gegen Aachen genauso ausfällt wie Chinedu Ede (Rückenprobleme), ruhen Unions Hoffnungen hauptsächlich auf Mosquera – sofern er denn spielen kann. Unter der Woche machten dem 23-Jährigen muskuläre Probleme zu schaffen, so dass er zuerst wie Christopher Quiring (Gürtelrose) nur ein leichtes Training absolvieren konnte. Am Donnerstag stieg Mosquera dann wieder voll ins Mannschaftstraining ein. „Ich fühle mich gut, der Oberschenkel macht keine Probleme mehr“, sagt er.

Eine Pause zum jetzigen Zeitpunkt wäre für Mosquera aus sportlicher Sicht ziemlich übel. „Es läuft im Moment einfach und mit jedem Tor gewinnt man automatisch an Sicherheit“, sagt er. „Gerade als Stürmer.“ Das war nicht immer so.

Mosquera galt lange als einer, dem vor dem Tor im entscheidenden Moment die Nerven versagen. Einer, der sich mit seiner Laufbereitschaft und seinem Einsatzwillen zwar unheimlich viele Chancen erarbeitet, diese dann aber kläglich vergibt. „John hat auch in der vergangenen Saison seine Tore gemacht“, sagt zwar Unions Trainer Uwe Neuhaus, fügt aber hinzu: „Eigentlich hätte er viel mehr schießen müssen.“ Tatsächlich traf Mosquera in der abgelaufenen Spielzeit acht Mal und war Unions bester Schütze, aber gemessen an den Chancen die er vergab, hätten es doppelt so viele sein können.

Zur neuen Saison verpflichtete Union dann mit Silvio und Simon Terodde zwei Stürmer, die erst einmal gesetzt waren. Mosquera blieb nur die Rolle des Ersatzmannes – zum ersten Mal seit er 2009 nach Berlin gekommen war. „Natürlich war ich nicht glücklich darüber“, sagt Mosquera, „aber ich habe im Training hart gearbeitet und auf meine Chance gehofft.“ Die kam dann am fünften Spieltag gegen den VfL Bochum. Kaum war Mosquera nach seiner Einwechslung auf dem Platz, da erzielte er nach einem sehenswerten Solo auch schon den Siegtreffer zum 2:1. Bochums Trainer hieß da noch Friedhelm Funkel, inzwischen steht der ehemalige Trainer von Hertha BSC aber bei Alemannia Aachen unter Vertrag und gastiert mit seiner neuen Mannschaft erneut im Stadion An der Alten Försterei. In den vergangenen fünf Spielen blieben die Aachener jeweils ohne eigenen Torerfolg, vier Mal trennten sich die Westdeutschen mit einem torlosen Unentschieden von ihrem Gegner.

John Jairo Mosquera möchte heute verhindern, dass diese Serie bestehen bleibt. Natürlich auch, um weiterhin zu den glücklichsten Menschen dieser Stadt zu gehören.

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