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Sport: Große Hoffnungen vor großer Kulisse

Die deutschen Handball-Teams haben in der Champions League noch alle Möglichkeiten

Valladolid - Eine halbe Stunde nach dem Schlusspfiff in der „Polideportivo Huerta del Rey“ im spanischen Valladolid sangen die Handballfans immer noch. Sie feierten den Ausklang eines großen Champions League-Nachmittags.

„Die Kulisse war einmalig“, freute sich auch der isländische Kapitän des VfL Gummersbach Gudjon Valur Sigurdsson über die tolle Atmosphäre in der engen Halle, in der 3600 Zuschauer heftigen Lärm veranstaltet hatten. Die Profis des deutschen Rekordmeisters ließen sich dadurch tatsächlich motivieren. Am Ende hatten sich die Blau-Weißen mit 36:36 (16:19) bei CBM Valladolid eine exzellente Ausgangsposition für das Viertelfinalrückspiel am Sonntag in Köln verschafft. „Jetzt müssen wir das Halbfinale erreichen“, sagte Sigurdsson. Auch VfL-Coach Alfred Gislason freute sich, warnte aber davor, den Gegner zu unterschätzen: „Das wird noch eine sehr komplizierte Geschichte,“ sagte er.

Im Jahr 2002 hatte zuletzt ein deutscher Verein den wichtigsten Handball-Klubwettbewerb gewonnen, als der SC Magdeburg unter Trainer Gislason gegen Veszprem aus Ungarn triumphierte. Nun, nach Jahren spanischer Dominanz, scheinen die deutschen Klubs wieder Chancen zu haben. Neben Gummersbach stehen der Deutsche Meister THW Kiel und Vizemeister SG Flensburg-Handewitt kurz vor dem Einzug in die Runde der letzten Vier – womit sie Geschichte schreiben würden: Noch nie seit Einführung der Champions League im Jahre 1993 standen drei deutsche Klubs im Halbfinale.

Kiel unterlag zwar am Samstag 36:39 (20:19) beim 15-maligen ungarischen Meister Veszprem, der mit Keeper Dejan Peric (22 Paraden) den überragenden Akteur des Spiels im Team hatte. Im Rückspiel am Donnerstag gelten die Kieler, die seit Jahren dem Champions League-Titel hinterherlaufen, als Favorit. Die komfortabelste Ausgangsposition haben die Flensburger, die dem FC Barcelona beim 31:21-Sieg am Freitag eine historische Lektion erteilt hatten. Vor allem Keeper Dan Beutler hatte die spanischen Stars um Iker Romero mit 22 Paraden entnervt. Euphorisiert durch diesen Auftritt, sieht Flensburgs Manager Thorsten Storm schon eine Zeitenwende im europäischen Handball gekommen. „Ich glaube, dass alle drei deutschen Mannschaften das Halbfinale erreichen werden“, sagte Storm.

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