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Sport: Große Schlägerkunst

Das HOCKEYTEAM der Männer besiegt Australien und zieht ins Finale ein.

London – Ihr Bestes haben sich die deutschen Hockeyspieler offenbar bis zum Schluss aufgehoben. Mit einem 4:2 (1:1) gegen Australien zogen sie am Donnerstag ins olympische Finale ein, in dem sie am Samstag um 21 Uhr auf die Niederlande treffen, die Großbritannien 9:2 besiegten. Die deutsche Mannschaft hat darin etwas zu verteidigen: den Olympiasieg von Peking 2008.

Das Spiel gegen Australien in der aus Stahlrohrtribünen bestehenden Riverbank-Arena war aber nicht nur ein medaillenträchtiger Sieg, es war auch eine herausragende Leistung. Mittelfeldspieler Moritz Fürste sagte: „Das war das beste Hockeyspiel, das ich bisher mit der deutschen Nationalmannschaft gemacht habe.“

Australien versuchte von Beginn an, Druck zu machen. „In der ersten Halbzeit geben sie immer Gas und manchmal ist das Spiel dann schon entschieden“, sagte Stürmer Christopher Zeller. Doch die deutsche Mannschaft war auf alles gefasst. Sie geriet zwar zweimal in Rückstand, einmal in der ersten und dann in der zweiten Halbzeit, kam aber durch Tore von Fürste nach einer Strafecke und durch Matthias Witthaus wieder zurück, ehe Timo Weß und Florian Fuchs die beiden Treffer zum Sieg erzielten.

Eine besonders sehenswerte Aktion brachte allerdings nur den Zuschauern etwas, für das Ergebnis zählte sie nicht. Oskar Deecke nahm den Ball in der Luft an und hob ihn ästhetisch ins Tor. Nach dem Videobeweis erkannten die Schiedsrichter den Treffer wieder ab, weil der Ball über der Schulter gespielt wurde. „Die Regeln ändern sich ja ständig, vielleicht hätte der Treffer zwei Jahre später gezählt“, sagte Bundestrainer Markus Weise. Witthaus musste sich mit dem Lob von Moritz Fürste für das aberkannte Kunststück trösten: „Das war vielleicht das schönste Tor, das ich bisher gesehen habe.“ Friedhard Teuffel

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