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Gruppe E: USA an Ghana gescheitert

Mit einem 2:1-Sieg über die USA ist Ghana als erstes afrikanisches Team ins Achtelfinale eingezogen. Beide ghanaische Tore fielen allerdings unter zweifelhaften Umständen.

Nürnberg - Ghana hat als erstes afrikanisches Team bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland die Runde der letzten 16 erreicht. Vor 41.000 Zuschauern im ausverkauften Franken-Stadion gewann das Team von Trainer Ratomir Dujkovic mit 2:1 (2:1) gegen die USA und qualifizierte sich hinter den Italienern als Gruppenzweiter für das Achtelfinale. Die Tore für die «Black Stars» erzielten Haminu Dramani (22.) und Stephen Appiah per Foulelfmeter (45.+2). Für die US-Boys, die die Vorrunde als Letzter beendeten, reichte es nur zum zwischenzeitlichen Ausgleich durch Clint Dempsey (43.).

Vor dem Duell hatten noch alle vier Mannschaften in der Gruppe E die Chance auf ein Weiterkommen. Ghana konnte es mit einem Sieg aus eigener Kraft schaffen, die USA waren auf die Mithilfe der Italiener gegen Tschechien angewiesen. Diese Hilfe gab es letztendlich auch (2:0 für Italien), aber Ghana sicherte sich aufgrund des Erfolges den zweiten Platz und trifft in der Runde der letzten 16 voraussichtlich auf Titelverteidiger Brasilien.

Die Ghanaer starteten mit einem klassischen 4-4-2 in die Partie, wobei Michael Essien und Stephen Appiah in den zentralen Positionen vor der Viererkette für den Spielaufbau verantwortlich waren. Das bewegliche Sturmduo, Razak Pimpong und Matthew Amoah, sollte immer wieder in die Tiefe stoßen oder auf vornehmlich flache Anspiele der mit Derek Boateng und Haminu Dramani ballsicher besetzten Flügelpositionen lauern.

Die US-Boys traten auf dem Papier auch mit einem 4-4-2 auf, auf dem Feld ließ sich aber DaMarcus Beasley weit ins Mittelfeld fallen und fungierte eher als Verbindung zwischen der Raute im Mittelfeld und der einzigen Sturmspitze Brian McBride. Das System des Teams von Coach Bruce Arena war klar darauf ausgelegt, den physischen starken McBride mit hohen Bällen zu suchen und im Mittelfeld auf die Ablagen des Angreifers zu warten.

Beide Seiten starteten äußerst verhalten in diese wichtige Partie. Ghana war zwar von Beginn an häufiger im Ballbesitz und bestimmte eindeutig das Geschehen auf dem Feld, ohne jedoch ein wirksames Mittel gegen die körperlich überlegene Defensivreihe der US-Amerikaner zu finden. Folglich bedurfte es eines Ballverlustes von Claudio Reyna, der den Afrikanern die erste gute Torgelegenheit ermöglichte. Dramani erkämpfte sich das Leder und ließ sich die Gelegenheit zur Führung nicht entgehen.

In der Folgezeit bleiben die «Black Stars» tonangebend gegen allerdings auch äußerst einfallslose und über weite Strecken «britisch» spielende Amerikaner. Doch kurz vor dem Halbzeitpfiff brachte ein Fehler von Boateng den zu diesem Zeitpunkt überraschenden Ausgleich durch Clint Dempsey. Nur wenige Augenblicke später entschied der ansonsten gute Schiedsrichter Markus Merk nach einem Zweikampf zwischen Oguchi Onyewu und Pimpong unverständlich auf Strafstoß für Ghana. Appiah ließ sich nicht lange bitten und verwandelte sicher zur erneuten Führung.

In der zweiten Halbzeit passierte nicht mehr viel. Ghana beschränkte sich darauf, das Ergebnis zu verwalten und vergab die wenigen Kontergelegenheiten kläglich. Die strukturlosen US-Boys bemühten sich um den Ausgleich, mehr als ein McBride-Kopfball an den Pfosten sprang aber nicht mehr heraus (66.) und so muss der Fünfte der aktuellen FIFA-Weltrangliste bereits nach der Vorrunde die Heimfahrt antreten. (tso/ddp)

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