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Gruppe F: Australien erstmals im Achtelfinale

Nach einem frühen Rückstand hat Australien gegen die Elf aus Kroatien doch noch ein 2:2 erkämpft und steht nun zum ersten mal überhaupt in einem WM-Achtelfinale.

Stuttgart - Dank Harry Kewell hat Australien den größten Erfolg seiner Fußball-Geschichte vollbracht. Mit seinem Treffer zum 2:2 (1:1)-Endstand gegen Kroatien führte der England-Legionär vom FC Liverpool die "Socceroos" am Donnerstagabend in Stuttgart beinahe sensationell erstmals in das Achtelfinale einer Weltmeisterschaft. Dort trifft das Team vom fünften Kontinent am kommenden Montag als Überraschungs-Zweiter der Gruppe F in Kaiserslautern auf Italien.

Vor 52.000 Zuschauern im ausverkauften Gottlieb-Daimler-Stadion hatten Dario Srna (3.) und Niko Kovac (56.) zuvor zwei Mal für die Führung der Kroaten gesorgt, die wie vor vier Jahren in Asien das bittere Vorrunden-Aus ereilte. Der Ex-Gladbacher Craig Moore (39., Foulelfmeter) steuerte den zweiten Treffer für die nach dem Abpfiff überglücklich feiernden Australier bei. Die Kroaten Dario Simic und Josip Simunic (beide wiederholtes Foulspiel) und Brett Emerton (87./Handspiel) sahen noch die Gelb-Rote Karte.

Bei leichter Brise und angenehmen 22 Grad machten sich die wie erwartet im Angriff mit Ivica Olic anstelle des Bremer Bundesliga- Profis Ivan Klasnic angetretenen Kroaten anfangs daran, den dringend benötigten Sieg einzufahren. Trainer Zlatko Krancjar hatte extra auf ein 4-4-2-Sytem umgestellt, um nach den ersten beiden WM-Spielen ohne eigenen Torerfolg mehr Offensivkraft zu entwickeln. Und gleich der erste Schuss saß: Mittelfeldakteur Srna, der gegen Japan noch einen Elfmeter vergeben hatte, machte es diesmal besser: Aus 23 Metern traf er per Freistoß in den Winkel des Tores, das erstmals bei dieser Endrunde Zeljko Kalac für den deutschstämmigen Mark Schwarzer hütete.

Das Team vom fünften Kontinent benötigte einige Minuten, um sich vom Schock des frühen Rückstands zu erholen. Mit der Zeit spielte der Außenseiter aber immer erfrischender auf und kam gegen die nach dem 1:0 fast nur noch auf Halten des Vorsprungs konzentrierten Kroaten zu den besseren Einschussmöglichkeiten. Erst blockte der für Abwehrchef Robert Kovac (Gelbsperre) ins Team gekommene Stjepan Tomas (18.) Mile Sterjovskis Schuss von der Strafraumgrenze in höchster Not ab, dann verhinderte Torwart Stipe Pletikosa gegen Harry Kewell (30.) das 1:1. Den hochverdienten Ausgleich besorgte Moore vom Elfmeter-Punkt, nachdem Tomas im Strafraum ein Handspiel unterlaufen war.

Nach Wiederanpfiff eröffnete Trainer-Sohn Niko Kranjcar (50.) mit einem Fernschuss eine erneute Offensiv-Phase der Südost-Europäer. Und deren Bemühungen wurden belohnt bei Kovac' Fernschuss, bei dem Schwarzer-Ersatz Kalac allerdings ein Anfängerfehler unterlief, als er den Ball über den Körper ins Tor rutschen ließ. Die Kroaten begingen nun aber wie nach dem ersten Treffer auch nun wieder den Fehler, den knappen Vorsprung verwalten zu wollen.

Nachdem die Kroaten zunächst Glück hatten, dass Schiedsrichter Graham Poll (England) bei einem erneuten Handspiel von Tomas nicht erneut auf den Punkt zeigte, schaffte Kewell kurz darauf per Abstauber doch noch den wichtigen Ausgleich. Auch die Hereinnahme von Klasnic (83.) brachte nicht mehr die Wende zugunsten der Kroaten. (tso/dpa)

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