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Halleluja: Vatikan gründet Cricket-Klub

Im Vatikan können sich Priester und Seminaristen neuerdings beim Cricket die Seele aus dem Leib rennen, wenn sie der geistigen Arbeit müde sind.

Die Gründung des ersten Cricket-Klubs am Heiligen Stuhl unterstreiche das Streben „nach jenen Randbereichen des weltlichen Lebens, von denen Papst Franziskus gesprochen hat“, sagte Ehrenpräsident Melchor Sánchez am Dienstag. Zum offiziellen Startschuss für den Verein gab es Tee, Gurken-Sandwiches - und eine sportliche Kampfansage an die Kirche von England.

"Die Mannschaft wird stark genug sein, um jedes Team der Welt zu schlagen“, sagte der indische Vereinsvorsitzende Theodore Mascarenhas. „Am Glauben wird es uns jedenfalls nicht fehlen.“ Antreten wird das Team in den weiß-gelben Farben des Vatikan und mit dem Wappen des Heiligen Apostels Simon Petrus auf der Brust.

Trainiert wird in Roms Altstadtviertel Trastevere, die Spiele werden am Rande der Millionenmetropole ausgetragen. Sánchez zufolge soll der Sport auch dazu dienen, in Kontakt mit anderen Gläubigen und Weltreligionen zu kommen. Für September 2014 ist demnach schon ein Match gegen die noch zu bildende Auswahl der Mutterkirche der Anglikanischen Gemeinschaft geplant. Spiele gegen hinduistische und muslimische Seminaristen sollen folgen.

Papst Franziskus ist ein bekennender Anhänger des Fußballvereins San Lorenzo in seinem Heimatland Argentinien und laut Mascarenhas „ein sehr offener Mann“. Cricket sei offenbar „ein weiterer Ausdruck dieser Offenheit“. Da im Vereinsvorstand auch eine Frau sitzt, besteht Mascarenhas zufolge sogar Hoffnung, dass eines Tages auch die Nonnen im Vatikan für den Sport gewonnen werden können.

Maßgeblich vorangetrieben wurde die Idee eines eigenen Cricket-Klubs am Heiligen Stuhl vom australischen Botschafter im Vatikan. Als Mittel zur „sportlichen Diplomatie“ hatte John McClancy die weltlichen Leibesübungen beworben, für die nach seiner Schätzung eine ausreichende Talentauswahl vorhanden ist: Immerhin seien 250 bis 350 Seminaristen aus aller Welt und damit ebenso viele potenzielle Mitspieler an den theologischen Instituten Roms eingeschrieben. (dpa)

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