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Hallencup: Nur eine Würstchenbude

Da das Turnier nicht nach Hohenschönhausen kommen wollte, blieb der dort ansässige BFC Dynamo eben allein zu Haus. Der Hallencup, eines der ältesten Berliner Fußballturniere im Winter, findet ohne ihn statt.

Berlin - Beim 32. Hallentreffen der Regional- und Oberligavereine spielen heute (Beginn 14 Uhr, Sömmeringhalle) acht andere Klubs, darunter Herthas und Unions Amateure, in Charlottenburg um den Pokal. Gestritten wird aber schon voher.

„Die Halle entspricht nicht unseren Ansprüchen“, sagt BFC-Sprecher Martin Richter. „Die Sanitäranlagen sind veraltet, es gibt nur eine Würstchenbude.“ Nach und nach wenden sich immer mehr Vereine vom Hallencup ab. Vor drei Jahren ist Rekordsieger TeBe nach Ärger mit gegnerischen Fans abgesprungen. Toni Petrina, Chef der Oberliga, suchte bisher vergeblich nach einer Einigung. „Die Rivalitäten machen viel kaputt“, sagt er.

Um das Hallenproblem zu lösen, bot der BFC an, die Spiele im Sportforum Hohenschönhausen auszutragen. Doch es kam zu keiner Einigung, und der Veranstalter verzichtete auf den BFC. Das Turnier hat mit vielen Tücken zu kämpfen. Es gab viele Jahre keinen Hauptsponsor, wodurch hohe Siegprämien für die Vereine ausblieben. So war auch Babelsberg 03 nicht zum Mitmachen zu bewegen und sprang ab.

Dieses Jahr ist wieder ein Hauptsponsor gefunden, doch das Hallenproblem ist nicht behoben. „Es gibt Ausweichmöglichkeiten wie die Schmeling-Halle oder die Deutschlandhalle“, sagt Patrina. Dass diese Arenen durch die Fanaufgebote von TeBe und Dynamo voll werden könnten, steht für ihn außer Frage. Man käme von bisher 1500 auf etwa 3000 Zuschauer. Das aber bezweifelt der BFC. „Hallenfußball hat nicht mehr so einen großen Stellenwert. Hertha und Union treten mit den Amateuren an. Das interessiert die Zuschauer nicht“, sagt Richter.

Und so bleibt das Turnier in Charlottenburg, wenn auch ohne Hohenschönhausener. Dafür mit der zweiten Mannschaft von Energie Cottbus, die immerhin den bekannten Torhüter Tomislav Piplica mitbringt. 

Alexander Lorang

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