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Sport: Hamburg rutscht ab

Roberto Hilbert schießt den VfB Stuttgart zum 1:0-Sieg gegen den HSV

Stuttgart - So hatten sich die Hamburger die Sache sicher nicht vorgestellt. Ihr Unmut über die 0:1 (0:1)-Niederlage in Stuttgart lag allerdings weniger daran, dass Schiedsrichter Babak Rafati eine Minute zu früh abpfiff. Oder dass er zuvor ein Kopfballtor von Collin Benjamin wohl zu Recht nicht anerkannte, weil Vorlagengeber Nigel de Jong im Aus stand. Vielmehr hatte sich der HSV die erste Niederlage nach der Winterpause selbst zuzuschreiben, weil er seine Chancen nicht nutzte. So reichte dem VfB Stuttgart der Treffer von Roberto Hilbert nach knapp 20 Minuten zum vierten Heimsieg in Folge. Hilbert verwandelte einen Eckball von Ricardo Osorio aus der Mitte des Strafraums. Damit hat der VfB 20 von 24 möglichen Punkten aus den vergangenen acht Spielen geholt.

„Ich verliere lieber und gewinne das nächste Mal“, sagte ein überraschend gut gelaunter Huub Stevens. Der Hamburger Trainer lobte sein Team sogar: „Ich habe heute eine sehr gute HSV-Mannschaft gesehen.“ Dabei hatte Stevens’ Team mit der Niederlage auch den zweiten Tabellenplatz an Schalke 04 verloren. „Ich mache mir da keine Sorgen“, sagte HSV-Manager Dietmar Beiersdorfer. „Wir werden auch mal wieder ein Erfolgserlebnis haben.“

So trug man beim HSV die erfolglose Dienstreise an den Neckar mit Fassung. Es hatte lange gedauert, bis sich der HSV auf die Stuttgarter Spielweise eingestellt hatte. Die Schwaben setzten ohne den verletzten Mario Gomez auf eine 4-5-1-Taktik, bei der Cacau die Spitze bildete, während Roberto Hilbert und Antonio da Silva über die Flügel kamen. „Ich wollte, dass wir sicher stehen. Es wäre ein grandioser Erfolg, wenn wir Platz fünf erreichen würden“, sagte VfB-Trainer Armin Veh. Seine Mannschaft hatte sich in der ersten Hälfte die Führung verdient, weil sie mehr Mut in ihren Aktionen nach vorne zeigte. Vor allem Yildiray Bastürk bestätigte seine ansteigende Form. Auf der andere Seite hatten die Schwaben zweimal Glück, als Paolo Guerrero Chancen vertändelte. „Der HSV hätte auch einen Punkt verdient gehabt“, sagte Veh. Nachdem die Hamburger in der Offensive einsatzfreudiger wurde, war es Torwart Sven Ulreich, der den VfB gleich mehrmals vor dem Ausgleich bewahrte. Die am Anfang noch sicheren Innenverteidiger Fernando Meira und Matthieu Delpierre wackelten kurz vor der Pause.

Der leichte Aufwärtstrend des HSV setzte sich in der zweiten Hälfte fort. Nichts sah mehr teilnahmslos und müde aus wie noch im ersten Durchgang. Stuttgart kam kaum mehr zu Gegenangriffen, der HSV übernahm die Regie. Müde wirkte nun der VfB, dem ein sicher geglaubtes Spiel aus der Hand glitt. „In der ersten Hälfte haben wir richtig guten Fußball gespielt“, sagte Thomas Hitzlsperger. „Was nach der Pause passiert ist, ist unerklärlich. Aber wichtig ist nur das Ergebnis.“ Oliver Trust

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