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Iker Romero (mit Ball) nimmt es gleich mit zwei Gegenspielern auf.

© Imago

Handball-Bundesliga: Füchse mit 27:23-Sieg gegen Wetzlar

Die Handballer der Füchse Berlin bezwingen Wetzlar und festigen den dritten Platz in der Bundesliga.

Bei seinem ersten Ballkontakt musste Iker Romero noch einmal nachfassen, weil er das Spielgerät doch glatt aus den Händen verloren hatte. War ja auch eine ungewohnte Situation für den Spanier in Diensten der Füchse Berlin, dass er von seinen Kollegen bereits nach wenigen Sekunden gesucht wurde. Man muss dazu wissen, dass Romero in etwa so häufig in der Startformation des Handball-Bundesligisten steht wie Stefan Kießling im Kader der Fußball-Nationalmannschaft. „Aber wenn wir ihn brauchen, dann ist er auch da“, sagte Trainer Dagur Sigurdsson am Sonntagabend, „das war die letzten Jahre immer so.“ Und das war auch gestern wieder der Fall, diesmal sogar von Beginn an.

Dank eines starken Romero und eines nicht weniger guten Petr Stochl im Tor setzten sich die Berliner am 15. Bundesliga-Spieltag mit 27:23 (11:11) gegen die HSG Wetzlar durch. „Meine Mannschaft hat viel investiert, der Sieg geht in Ordnung“, sagte Sigurdsson. Netter Nebeneffekt: Weil der THW Kiel bereits am Nachmittag das Spitzenspiel bei der SG Flensburg-Handewitt verloren hatte (30:34), ist die Tabellenspitze so eng zusammengerückt wie seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr. „Wir sind ganz froh, dass wir erstmal den dritten Platz gefestigt haben“, sagte Romero. Coach Sigurdsson hatte seinen Kapitän zunächst an Stelle von Bartlomiej Jaszka mit der Absicht aufs Feld geschickt, den Gegner zu überraschen. Und in Abwesenheit des verletzten Wetzlarer Weltstars Ivano Balic (Rückenprobleme) füllte Romero die Rolle des in die Jahre gekommenen Ausnahmespielers vor 8528 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle eben allein aus. Allerdings erwiesen sich die vor allem in der Defensive exzellent eingestellten Gäste 30 Minuten lang als überaus unangenehmer Gegner, der ja bereits in der vergangenen Saison beide Punkte aus Berlin mitgenommen hatte. Nach einem dynamischen Start (6:6/12.) übernahmen die Abwehrreihen beider Teams und die dahinter stehenden Torhüter: Sowohl Petr Stochl als auch Magnus Dahl sorgten mit zahlreichen Paraden für einen eher den 80er Jahren angemessenen Halbzeitstand (11:11).

Nach der Pause führten die Berliner – angetrieben von Romero – binnen 15 Minuten eine Vorentscheidung herbei. „Wir haben in dieser Phase zu viele einfache Bälle weggeworfen“, sagte Wetzlars Trainer Kai Wandschneider. Aus einem umkämpften Remis machten die Füchse eine Vier-Tore-Führung (21:17), wobei sich insbesondere Pavel Horak hervortat. Der Tscheche war am Ende des Spiels bester Berliner Werfer mit sieben Treffern. Als es dann tatsächlich noch einmal eng wurde, musste erneut Iker Romero seine Erfahrung einbringen. In der Schlussphase verwandelte er souverän zwei Strafwürfe gegen Magnus Dahl, an dem zuvor bereits die für gewöhnlichen sicheren Strafwurfschützen Konstantin Igropulo und Fredrik Petersen gescheitert waren. „Eine normale Aufgabe für mich“, sagte Romero in der ihm eigenen flapsigen Art, „hab ich die Tore eben gemacht.“ Und wie hat sich das so angefühlt in der Startformation? „Ich war selbst überrascht, fast erschrocken – ist ja die letzten Jahre fast nie vogekommen“, sagte er, „vielleicht darf ich am Dienstag ja wieder beginnen“. Dann treten die Füchse beim Bergischen HC an.

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