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Handball-Bundesliga: Mit zittrigen Händen zum Sieg

Die Füchse Berlin mühen sich zu einem 28:26 gegen Wetzlar - dabei hatten sie zehn Minuten vor Schluss schon scheinbar sicher mit 27:20 geführt.

Berlin - Sven-Sören Christophersen hielt Wort. Der Handball-Nationalspieler in den Reihen der HSG Wetzlar, der ab der kommenden Saison bei den Füchsen Berlin spielen wird, hatte schließlich seinem Team auch für das Bundesliga-Spiel beim künftigen Arbeitgeber „vollen Einsatz“ versprochen. Es waren keine leeren Worte, Christophersen traf sofort zum 1:0 – doch vor 8206 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle konnte er allein auch nichts richten. Die Füchse waren das ausgeglichener besetzte Team und konnten im 26. Saisonauftritt mit 28:26 (16:12) den allgemein erwarteten 14. Sieg erringen. Damit gelang der Mannschaft von Dagur Sigurdsson zum ersten Mal ein Erfolg gegen Wetzlar in eigener Halle. „Den dritten Sieg in Folge haben wir mit etwas Glück geholt“, sagte der Füchse-Trainer, „wir haben uns das Leben selbst sehr schwer gemacht.“

Beinahe nämlich hätte es nicht mit dem Sieg geklappt, und daran hatte wiederum Christophersen mit neun Toren und vielen sehr guten Anspielen an die Teamkollegen einen großen Anteil. Dabei führten die Füchse lange deutlich, noch in der 50. Minute mit 27:20. Die Torhüter Silvio Heinevetter und phasenweise auch Petr Stochl hielten stark, im Angriff überragten vor allem Ivan Nincevic (8 Tore/3 Siebenmeter), Michal Kubisztal (7) sowie Bartlomiej Jaszka (5). Aber die Berliner fühlten sich offenbar zu sicher. Trainer Dagur Sigurdsson, der erneut auf Konrad Wilczynski verzichten musste, hatte bereits begonnen, die viel schwächere zweite Reihe einzuwechseln. Das sollte sich beinahe rächen. Im Angriff gelang plötzlich nichts mehr, Nincevic verwarf zudem einen Siebenmeter, und plötzlich dominierte Wetzlar. Die Füchse spielten völlig konfus.

So stand es in der 59. Minute nur noch 27:26, und die Füchse hatten es Heinevetters Paraden zu verdanken, dass die Gäste nicht noch einen Punkt entführten. Dennoch lagen die Nerven längst blank, was sich nach dem Abpfiff beinahe in einer Schlägerei entlud. Es kam aber nur zur sogenannten Rudelbildung, was allein schon im Handball selten ist. So blieb der Füchse-Sieg zumindest halbwegs ungetrübt, wenn auch nicht überzeugend errungen. „Wir haben mit großem Kampfgeist wenigstens zu einem unterhaltsamen Spiel beigetragen“, sagte Wetzlars Trainer Michael Roth.

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