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Aufgestiegen. Wie schon gegen Magdeburg wird Tom Skroblien aus dem zweiten Füchse-Team auch heute in Flensburg spielen.

© dpa

Handball: Für die Füchse Berlin wird's jetzt wichtig

Sechs Spiele in zweieinhalb Wochen: Für die Füchse Berlin beginnt mit dem Spiel gegen Champions-League-Sieger SG Flensburg-Handewitt eine entscheidende Saisonphase.

Wenn das Jahr auf die Zielgerade einbiegt und alle Welt idealerweise ein bisschen zur Ruhe kommt, dann passiert im Handball erfahrungsgemäß: das genaue Gegenteil. Weil kein europaweit einheitlicher Terminkalender existiert und die Sportart zu den wenigen gehört, die große internationale Turniere mitten in der Saison, also zwischen Hin- und Rückrunde austrägt, wartet in den nächsten Wochen ein extrem stressiger Schlussspurt auf die Bundesliga-Teams.

Die Füchse Berlin etwa bestreiten zwischen 10. Dezember und zweitem Weihnachtsfeiertag sechs Spiele in zwei Wettbewerben. „Es ist leider zum Alltag geworden, dass wir innerhalb weniger Tage so oft spielen“, sagt Volker Zerbe. „Der Dezember ist immer ein wichtiger Monat, in dem es darum geht, seinen Platz in der Liga und im Pokal zu behaupten“, ergänzt der Sportkoordinator und Co-Trainer der ersten Mannschaft. Ob die Berliner nach sportlich schwierigen Monaten in der Rückrunde noch einmal einen Angriff auf die Europapokalplätze starten können, ob sie die nächste Runde im DHB-Pokal erreichen – darüber werden besagte sechs Spiele bis zum Jahresende Aufschluss geben.

Den Auftakt zum Endspurt bildet heute Abend die Begegnung beim Tabellendritten und amtierenden Champions-League-Sieger SG Flensburg-Handewitt (18.45 Uhr, live bei Sport1). In der einzigen Handballhalle des Landes mit Stehplatztribüne haben die Füchse in den letzten Jahren zwar meist ziemlich schlecht ausgesehen, der letzte Berliner Sieg in Flensburg datiert vom 28. September 2010. „Aber mit Prognosen ist das so eine Sache zu diesem Zeitpunkt der Saison“, sagt Zerbe und meint die Verletzten, respektive Angeschlagenen beider Teams. Bei den Füchsen fehlen zum Beispiel Denis Spoljaric, Fredrik Petersen, Colja Löffler (alle verletzt beziehungsweise im Aufbautraining) und Konstantin Igropulo (Blinddarmoperation). Um die Dienstreise nach Schleswig-Holstein überhaupt mit einem 14er Kader antreten zu können, hat Füchse-Trainer Dagur Sigurdsson zwei Akteure aus der zweiten Mannschaft nominiert: Linksaußen Tom Skroblien und Kreisläufer Julian Kassler. Andererseits müssen auch die Flensburger auf wichtiges Personal verzichten.

Die hohe Belastung kommt zur absoluten Unzeit für die Füchse

Wenngleich es Zerbe nicht in dieser Deutlichkeit zum Ausdruck bringt: Die hohe Belastung zum Jahresende kommt zur absoluten Unzeit für die Füchse. Die seit Monaten lange Verletztenliste ist in den letzten Wochen gerade um ein paar Namen kürzer geworden, sinnbildlich dafür steht die Rückkehr von Spielmacher Bartlomiej Jaszka. „Wir müssen jetzt mit unseren Kräften haushalten und vorsichtig sein, damit nicht noch weitere Verletzungen dazukommen“, sagt Zerbe, „aber dabei dürfen wir das Sportliche natürlich nicht außer Acht lassen.“

Die Aufgaben in den nächsten Tagen und Wochen haben es durchaus in sich. Nach dem Flensburg-Spiel empfangen die Füchse am Sonntag in der heimischen Max-Schmeling-Halle den Tabellenzweiten Rhein-Neckar Löwen – und wer die Statistik dieser Saison mal ein wenig genauer betrachtet, wird den Berlinern in diesen Begegnungen keine sonderlich guten Chancen einräumen können: Bislang haben die Füchse noch keine Mannschaft geschlagen, die in der Tabelle vor ihnen steht. Umso wichtiger ist das Pokal-Achtelfinale beim HC Erlangen in genau einer Woche. Gegen den Aufsteiger hatten sich die Berliner schon im Heimspiel schwer getan. Im Pokal sollten sie allerdings besonders motiviert sein – da sind die Füchse nämlich Titelverteidiger.

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