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Handball: Stralsund: Hoffen auf die Bürgschaft der Bürgerschaft

Stralsunds Bundesliga-Handballer stehen vor der Insolvenz.

Ein Besuch in Stralsund lohnt sich. Die Altstadt steht auf der Liste der Weltkulturerbestätten und auch den Sportfans hat die Hansestadt etwas zu bieten: Hier wird erstklassig Handball gespielt. Noch, denn in Stralsund weiß man um die Episodenhaftigkeit dieser Tatsache. „Wir müssen sehen, dass wir uns so aus der Liga verabschieden, dass der Bundesliga-Standort Stralsund nicht ein für allemal im Strelasund versinkt“, sagte SHV-Manager Jörg Dombdera der „Ostsee-Zeitung“. Derzeit ist der Stralsunder HV Tabellenletzter. Ein Platz davor liegt TuSEM Essen, die nach ihrer Insolvenzerklärung bereits als erster Absteiger feststehen.

Nun droht dem SHV dasselbe. Die Höhe der Schulden, die den Verein in Existenznöte bringen, ist nicht genau bekannt. Dombdera spricht von einer Zahl im „sechsstelligen Bereich.“ Eine andere Zahl aber ist sehr wohl bekannt: 450 000 Euro. So hoch soll die Bürgschaft ausfallen, die der Verein bei der Stadt Stralsund beantragt hat.

„Wir als Stadt können derzeit nicht bürgen“, sagt Oberbürgermeister Alexander Badrow, „da unser Haushalt nicht ausgeglichen ist.“ Bei der Bürgerschaft, die die letzte Entscheidung hat, wartet man nun auf die Ergebnisse der rechtlichen Prüfung, ob eine städtische Gesellschaft die Bürgschaft übernehmen kann. Fest steht, dass bis Anfang Dezember über die finanzielle und damit wohl auch sportliche Zukunft des SHV abgestimmt werden muss, wie der Präsident der Bürgerschaft, Rolf-Peter Zimmer, bestätigte. Er schätzt die Chancen auf Erfolg des Antrags auf „halbe-halbe“ ein. Zwar wolle man den SHV gerne in Stralsund halten, dürfe jedoch andererseits nicht zu leichtfertig mit öffentlichen Geldern umgehen.

Gut möglich also, dass in Stralsund bald nur noch die Altstadt einen Besuch lohnenswert macht.

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