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Trainer Sean Simpson taugt derzeit nicht unbedingt als Vorbild.

© dpa

Skandal um die Adler Mannheim: Handeln, nicht abwarten!

Die Szenen aus dem CHL-Spiel bei Brynäs IF sind das Gesprächsthema der Woche im Eishockey. Nur aus Mannheim hört man dazu wenig. Das sollte sich schnell ändern. Ein Kommentar!

Skandalös war schon der Abgang der Adler Mannheim aus der Champions Hockey League (CHL). Als das Spiel am Dienstagabend bei Brynäs IF verloren, aber noch nicht ganz zu Ende war, brannten einigen Spielern komplett die Sicherungen durch. Allen voran Thomas Larkin, der seinen Gegenspieler Daniel Paille mit einem unfassbar brutalen Check niederstreckte. Noch skandalöser war aber danach das Verhalten der Klubführung, die zwei Tage brauchte, um sich zu einer Reaktion durchzuringen. Während in Schweden von einem „Mordversuch“ die Rede ist und eine Zivilklage gegen Spieler und Trainer der Adler in Erwägung gezogen wird, kündigte die sportliche Leitung in Mannheim mit einem dünnen Statement an, „die Geschehnisse in Ruhe analysieren und die nötigen Konsequenzen ziehen“ zu wollen.

Die CHL verhängte bereits Sperren gegen Larkin (vier Spiele), Nikolai Goc und Trainer Sean Simpson (je ein Spiel). Damit lässt es sich gut leben für die Adler, schließlich sind sie aus dem Wettbewerb ausgeschieden und ob die Bestraften bei einer neuerlichen Teilnahme noch Angestellte des Vereins sind, lässt sich im Moment nicht mit Gewissheit sagen. Auf die laufende Saison in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) haben die Geschehnisse von Gävle keinerlei Einfluss.

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Aber das sollten sie! Wenn die Mannheimer darauf nicht selbst kommen und die Angelegenheit aussitzen wollen, ist die DEL gefordert. Ein Spieler wie Larkin, der schwerste Verletzungen eines Gegners bewusst in Kauf nimmt, braucht mindestens mal eine Denkpause. Und bei einem Trainer, der die Jagdszenen vom Dienstag mit einem Lächeln quittiert und damit zum wiederholten Male unter Beweis stellt, dass er charakterlich für eine Führungsposition in einem Millionen-Unternehmen nicht geeignet ist, sollte sich noch einmal bewusst machen, dass er tatsächlich auch eine Vorbildfunktion hat.

Aber vermutlich sind das genau die Dinge, über die sie in Mannheim gerade nachdenken. Denn schließlich geht es um das Ansehen nicht irgendeines Klubs. Die Adler sind der wichtigste Verein der Stadt und eine Institution im deutschen Eishockey. Noch ist der Ruf nicht vollends ramponiert, aber wenn die Verantwortlichen weiter rumeiern, haben sie am Ende nicht nur dem internationalen Ansehen der DEL geschadet, sondern vor allem sich selbst.

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