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Hannover 96: Hecking lacht und weint

Hannovers Trainer Dieter Hecking ist eigentlich ein ruhiger, ausgeglichener Mensch. Er wägt seine Worte sorgsam ab und hat sich während eines Fußballspiels fast immer im Griff. Beim turbulenten 3:3 seiner Mannschaft gegen den VfB Stuttgart half ihm aber auch seine ganze Besonnenheit nicht weiter.

Hannover - Zunächst riss Hecking jubelnd beide Hände in die Höhe, weil sein Team fünf Minuten vor Schluss einen 0:2-Rückstand durch Mikael Forssell in eine 3:2-Führung umgedreht hatte. Doch praktisch im Gegenzug verschwanden Heckings Hände wieder in der Jackentasche: Thomas Hitzlsperger glich zum 3:3 aus. Hannovers Trainer gab noch eine halbe Stunde nach dem Abpfiff zu, nicht zu wissen, wie er sich fühlen soll. „Ich sehe das Ergebnis mit einem lachenden und einen weinenden Auge“, sagte er.

Das Ergebnis verstrickt Hannover weiterhin im Abstiegskampf, zeigt aber auch, „dass diese Mannschaft lebt und will“, wie er sagte. Schon am Ende der ersten Halbzeit hatte sein Team durch Jiri Stajner und Jacek Krzynowek den 0:2-Rückstand durch Mario Gomez und Martin Lanig ausgeglichen. Der VfB hatte sich zu sehr auf seinem Vorsprung ausgeruht und die verunsicherten Gastgeber zurück ins Spiel gebracht – doch am Ende entriss er den Gastgebern den Sieg noch.

Hecking hatte bereits vor dieser Partie ein Machtwort seines Klubchefs nötig gehabt. „Es wird auch im Fall einer Niederlage mit Hecking weitergehen“, sagte Martin Kind. Noch vor einem halben Jahr war der ehemalige 96-Spieler Hecking für Fans und Medien in Hannover ein Hoffnungsträger, der den Verein vom letzten Platz in die Nähe der Uefa-Cup- Ränge geführt hatte. Mittlerweile kreiden ihm viele an, dass er kein Mittel gegen den Weg zurück in den Abstiegskampf findet. Heckings Problem nach diesem 3:3 ist: Die Kritik wird leiser, aber nicht verstummen. 

Sebastian Stiekel

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