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Es läuft für Hannover. Hier bejubelt Ihlas Bebou (r.) sein Tor zum 4:2 gegen den BVB mit Martin Harnik.

© Peter Steffen/dpa

Von wegen Abstiegskandidat: Hannover 96 überrascht in der Bundesliga alle

Hannover? Die landen sicher ganz unten - dachten viele vor der Saison. Und lagen damit ziemlich daneben. Ein Kommentar.

Erster in der Fußball-Bundesliga ist der FC Bayern München. Das einzig Überraschende daran ist, dass es zehn Spieltage bis zum Sprung an die Spitze gedauert hat. Dahinter liegen Borussia Dortmund und RB Leipzig. Ganz normal. Aber dann: Aufsteiger Hannover 96 auf Platz vier, 18 Punkte aus zehn Spielen. Dafür benötigte Hannover vor zwei Jahren 29 Spiele, stieg danach logischerweise ab. Nach nur einem Jahr kehrten die Niedersachsen zurück – und galten vielen als erster Abstiegskandidat.

Nun ist über die Hälfte der Hinrunde vorbei. Hannover könnte derzeit eher nach Europa als nach unten gucken. Natürlich tut das im Verein niemand. Alle Punkte, so wie die drei spektakulär Errungenen gegen Dortmund, seien hilfreich für den Klassenhalt. Was soll ein Neuling auch sonst sagen? Erst machen wir die Champions League klar und dann kippen wir die Bayern? Eher nicht.

Konflikt belastet das Klima im Verein

Aber es bleibt außergewöhnlich, was Trainer André Breitenreiter und Manager Horst Heldt, die die Animositäten aus gemeinsamen Schalker Zeiten lange hinter sich haben, auf die Beine stellen. Obwohl seit Monaten der Konflikt zwischen Teilen der Fanszene und Präsident Martin Kind das Klima belastet.

Knapp 20 Millionen Euro hat Hannover im Sommer für neue Spieler ausgegeben, so viel wie nie. Und doch ligaweit eher wenig. Die Investitionen haben sich gelohnt, besonders die insgesamt 14 Millionen Euro für den Brasilianer Jonathas und Ihlas Bebou aus Togo. Dazu kommt ein Prise Routine, Stichwort Martin Harnik, taktische Kniffe wie von Breitenreiter gegen den BVB und eine schwer zu überwindende Abwehr. Nur die Bayern haben weniger Gegentore bekommen.

Es deutet viel auf eine Saison ohne Abstiegssorgen hin. Schon das wäre eine Riesenleistung. Aber möglicherweise geht ja sogar noch deutlich mehr.

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