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Bitte hinten anstellen. Vor einer Woche bei der EM scheiterte Carsten Schlangen noch, in Bottrop lief es besser. Foto: dapd

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Sport: Happy Endspurt

1500-Meter-Läufer Schlangen schafft Olympia-Norm.

Bottrop - Mit der Top-Zeit von 3:33,64 Minuten über 1500 Meter hat sich der Berliner Carsten Schlangen in Bottrop im letzten Moment noch für die Olympischen Spiele in London qualifiziert. Außerdem setzte sich Schlangen damit an die sechste Stelle der ewigen deutschen Bestenliste und verfehlte den 32 Jahre alten deutschen Rekord von Thomas Wessinghage nur um 2,06 Sekunden.

Seit 15 Jahren war kein Deutscher so schnell wie Schlangen. „Das war ein Wahnsinnsrennen, ich bin überwältigt. Ich konnte gut im Feld mitschwimmen. Mit dieser Zeit habe ich aber nicht gerechnet“, sagte der überglückliche Schlangen, der als Zweiter hinter dem Kenianer Benson Seurei (3:33,27) ins Ziel kam.

Vor einer Woche bei den Europameisterschaften in Helsinki war der Vizeeuropameister von 2010 noch als Vorlauf-Elfter in 3:46,52 Minuten gescheitert. Schlangen: „Vom Kopf her war Olympia bereits weg für mich.“ Die deutsche Olympianorm lag bei 3:35,50 Minuten.

Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) hatte für einige Mittelstreckler eine Fristverlängerung für die mögliche Normerfüllung bis zum 6. Juli erwirkt. Davon profitierte neben Schlangen auch Steffen Uliczka, der über 3000 Meter Hindernis die Norm von 8:23,00 Minuten bei einem Sportfest in Lüttich um sieben Hundertstelsekunden unterbot. Der Kieler war bei der EM in Helsinki an der letzten Hürde gestürzt und hatte deshalb die Norm verfehlt. Nun haben sich insgesamt 77 deutsche Leichtathleten für London qualifiziert.

Schlangen ist mit der Zeit von Bottrop nun zweitbester Europäer auf der klassischen Mittelstrecken-Distanz und Elfter der Weltrangliste. Diese wird von Silas Kiplagat aus Kenia mit 3:29,63 Minuten angeführt. Unter den Top Ten liegen sechs weitere Kenianer.

Afrikas Laufstars glänzten auch auf anderen Strecken beim Diamond-League-Meeting am Freitagabend in Paris, etwa Kenias 800-Meter-Star David Rudisha. Der Äthiopier Dejen Gebremeskel lief in 12:46,81 Minuten Weltjahresbestzeit über 5000 Meter, die fünftbeste Zeit der Leichtathletik-Geschichte überhaupt, und kam bis auf 9,46 Sekunden an den Weltrekord von Kenenisa Bekele heran. Bekele selbst verpasste als fünftbester Äthiopier im Feld das London-Ticket für diese Distanz. Zweiter wurde der 18-jährige Äthiopier Hagos Gebrhiwet mit dem Junioren-Weltrekord von 12:47,53 Minuten. Zum Vergleich: Der Thüringer Arne Gabius hatte bei seinem Silber-Coup bei der EM in Helsinki in der vergangenen Woche 13:31,83 Minuten benötigt. dpa/dapd

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