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Sport: Hart gebremst

Schumacher kommt nicht ins Ziel – Trulli siegt

So etwas wie gestern in Monte Carlo hat die Formel 1 schon lange nicht mehr erlebt. Auf dem Kurs von Monaco regierte das Chaos. Nach einer Serie von Unfällen blieb am Ende nur ein Fixpunkt: Jarno Trulli. Der Italiener im Renault, der aus der Poleposition gestartet war, gewann den ersten Grand Prix seiner Karriere. „Hier seinen ersten Grand Prix zu gewinnen, das ist fantastisch, das ist ein Traum“, sagte Trulli.

Michael Schumachers Siegesserie von fünf Triumphen in Serie zu Saisonbeginn endete dagegen abrupt mit einem Unfall. Ein missglücktes Überrundungsmanöver von Fernando Alonso gegen Ralf Schumacher im Tunnel erhitzte zunächst die Gemüter: Der Spanier, der sich hinterher gewaltig über den Deutschen ärgerte, „der mich ewig aufgehalten hat“, sorgte dafür. Er hatte versucht Schumacher zu überholen, wo es eigentlich nicht ging. Dabei kam Alonso auf der schmutzigen Straßenseite ins Rutschen und fuhr in die Leitplanken. Die Rennleitung unterbrach den sechsten WM-Lauf der Saison mit dem Einsatz des Safety-Cars. Von den Favoriten übernahm Michael Schumacher im Ferrari die Führung.

Vier Runden später aber, als das Safety-Car in der 46. von 77 Runden wieder in die Box beordert wurde, versuchte er mit einem extremen Manöver, seine Bremsen aufzuwärmen. Der hinter ihm fahrende Juan Pablo Montoya konnte im BMW-Williams nicht mehr ausweichen und schob den Ferrari in die Leitplanken. Es war Schumachers erster Ausfall seit dem 6. April 2003 in Sao Paulo.

„Es war unglücklich, dass das passiert ist, gerade zwischen uns“, gab der Kolumbianer zu Protokoll. „Als ich Michaels linkes Vorderrad qualmen sah, bin ich selbst sofort voll auf die Bremse gestiegen, für mindestens zwei Sekunden, habe auch noch versucht auszuweichen, aber es war nichts mehr zu machen." Montoya wollte nicht von Schuld sprechen: „Ich würde es unter die Kategorie Rennunfall abhaken.“ Dann fügte Montoya aber hinzu: „Es ist nicht das erste Mal, das Michael so was macht. Jetzt hat es ihn mal erwischt.“ Die Rennkommissare sahen keinen Grund zum Eingreifen, worauf sich auch Schumacher berief: „Diese Entscheidung muss man so akzeptieren. Ich unterstelle Montoya ja keine Absicht, er hat sich nur dumm verhalten.“

Das große Chaos regierte in Monaco bereits in der Anfangsphase: Der erste Startversuch musste abgebrochen werden, weil Olivier Panis im Toyota der Motor abstarb, beim zweiten Versuch setzten sich die beiden Renault-Fahrer Trulli und Alonso an die Spitze. Takuma Sato im BAR platzte in der dritten Runde der Motor, einige Autos kamen vorbei, doch David Coulthard musste in der Qualmwolke seinen McLaren-Mercedes hart abbremsen. Giancarlo Fisichella im Sauber konnte nicht mehr reagieren, krachte in den McLaren, flog hoch über ihn und blieb umgedreht liegen. Glück im Unglück: beide Fahrer blieben unverletzt.

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