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Sport: Hart wie Glas

Die Bobbahn in Whistler provoziert weiter Stürze

Whistler - Temperaturen von minus 15 Grad Celsius werden gerade in Whistler gemessen. Dadurch ist der olympische Hochgeschwindigkeitseiskanal spiegelglatt, er verzeiht nach wie vor kaum einen Fehler. Das bekam beim Training zum Weltcup-Auftakt am Wochenende auch Bobpilotin Cathleen Martini zu spüren, die wie schon im olympischen Finallauf stürzte. Auch Karl Angerer, Routinier im neuformierten Team von Cheftrainer Christoph Langen, legte sich im großen Schlitten auf die Seite. „Als wir hier das Training aufgenommen haben, war alles kein Problem, da war es noch wärmer. Jetzt aber ist es sehr kalt und die Bahn somit sehr, sehr schnell“, sagte Angerer. „Wenn man diese Bahn retten will, muss man sie umbauen.“ Dies ist zumindest vor der berüchtigten Kurve 13 teilweise geschehen, dennoch „ist das Eis so hart wie eine Glasscheibe, wenn man lenken will, reagiert der Bob nicht mehr“, sagte der Bundestrainer.

Zumindest funktioniert das Krisenmanagement – anders als bei Olympia, als trotz des Todessturzes des georgischen Rodlers Nodar Kumaritaschwili die Wettkämpfe unverändert weiter geführt wurden. In der Hoffnung, dass es wieder wärmer wird, wurde der Frauen-Wettkampf spontan mit dem des Männer-Zweierbobs getauscht. Die Deutschen sind bei ihren Stürzen diesmal zwar mit Schrammen und Abschürfungen davon gekommen, dennoch, „ist der untere Teil der Bahn bei minus 15 Grad fast ein Glücksspiel. Da hat man fast keinerlei Möglichkeiten einzugreifen“, sagte Martini, deren Stammbremserin Romy Logsch immer noch an den Folgen ihres Olympia-Sturzes laboriert. Cheftrainer Langen, der im Jahr eins nach dem Rücktritt von André Lange auch auf den Olympiazweiten Thomas Florschütz wegen Bandscheibenprobleme verzichten muss, appelliert an die Konzentration seiner Piloten: „Die Fahrfehler müssen minimiert werden. Im Training werden Geschwindigkeiten von über 152 Stundenkilometer gefahren.“ dpa

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